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"Nachts ums Museum"...

| Museum


...verzaubert viele Besucher und ermöglicht Zeitreisen mit Erinnerungswert

Museumsnacht in Neuburgweier 2017

Statt zu duschen wusch sich die Familie in der Küche am Wasserstein, die Kinder halfen im Haushalt und in der Landwirtschaft mit, und sie spielten am liebsten im Freien: Auf eine Zeitreise in den Alltag von Kindern und Jugendlichen Anfang bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts lädt die neue Sonderausstellung des Heimatvereins Rheinstetten ein. Die Eröffnung der Schau „Puppe, Griffel, Erntestrick – Kindheit und Jugend auf dem Dorf“ im Museum für Siedlungsgeschichte war vergangene Woche einer der Programmpunkte von „Nachts ums Museum“.

Die Besucher erwartete darüber hinaus ein Kunsthandwerkermarkt mit Schmuck, Glaskunst, Genähtem, Floristik und Dekorativem. Bekannte und neue Künstler/innen stellten an stilvoll eingerichteten Ständen liebevoll gefertigte Unikate aus und lockten mit Mitmachangeboten. „Kann man bei Dir heute wieder Seife machen“, fragte ein kleines Mädchen hoffnungsvoll an einem Stand, während die Mutter lachend erzählte, dass der erste Weg „der Nase nach“ gleich hier her führte. Außerdem gab es eine Zeitreise mit der Grundschule ins Jahr 1715, Musik an mehreren Stellen, Unterhaltung und kulinarische Köstlichkeiten. Auch mit ihrer besonderen Atmosphäre lockte die fünfte Auflage der Museumsnacht wieder zahlreiche Gäste an: Die Beleuchtung der Häuser und Bäume tauchte die Veranstaltung vor allem in der Dämmerung und Dunkelheit in ein ganz besonderes Licht, während im Hintergrund Jazz und Blues erklang. Den krönenden Abschluss boten am Ende dann Seilakrobaten, die die vielen Zuschauerinnen und Zuschauer in absolutes Staunen versetzten.

„Die Museumsnacht hat sich etabliert und verzeichnet von Jahr zu Jahr mehr Besucher“, sagte Oberbürgermeister Sebastian Schrempp zur Eröffnung. „Bei vielen werden Erinnerungen wach werden, die Jüngeren werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede suchen“, blickte er auf die Ausstellung des Heimatvereins. Mehrere Stationen sind über alle Stockwerke des Museums verteilt und informieren über Themen wie Mitarbeit in Haus und Hof, Schule, Freizeitgestaltung, kirchliche Feste oder Lebens- und Wohnverhältnisse. „Morgens ging es zu Fuß zur Schule, in der Erntezeit nachmittags auf den Acker. Abends saß die ganze Familie bei einem einfachen Essen zusammen, danach spielte man Dame oder Mensch ärgere dich nicht“, blickte Gertrud Klein vom Heimatverein zurück. Die Arbeitskreise "Mundart, Brauchtum und Liedgut" sowie "Sammlungen" des Heimatvereins stellten die Schau u.a. auch mit historischen Fotos von Franz Gerstner und unterstützt vom Stadtarchiv zusammen. Die Rheinwald-Grundschule lud ein zur Reise in die Zeit, als Karlsruhe gegründet wurde. Ganz im Sinne des „Festivals der guten Taten“, veranschaulichten Schüler mit Kostümen, Informationen und Mitmachangeboten, wie einst gebaut, mit Tinte und Federkiel geschrieben oder Papier hergestellt wurde. Den ganzen Abend über sammelten sie dann Gelder für den guten Zweck, indem sie kleine Snacks verkauften. Musik machten Johannes Landhäußer und Jazzarias, Annette Seifried und Volker Schäfer. (m.f.G.d.BNN)

Die Ausstellung „Puppe, Griffel, Erntestrick“ ist zu sehen am 28. Mai sowie 5., 11., 15. und 18. Juni, 14 bis 17 Uhr.

Vielen Dank an dieser Stelle allen Mitwirkenden und Helfer/innen, die diese Veranstaltung zu einem solchen Erlebnis gemacht haben.


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