Die besondere Gunst, in der Nähe von Wasserläufen zu leben, verkehrt sich rasch ins Gegenteil, wenn diese über die Ufer treten. Das Regierungspräsidium Karlsruhe plant zu diesem Zweck auch in der Rheinstettener Gemarkung ein Polderbauvorhaben als Beitrag zu dem zwingend erforderlichen Hochwasserschutz entlang des Rheins. Die Hochwasserschutzmaßnahme geht auf das zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Republik Frankreich im Jahr 1982 vereinbarte Integrierte Rheinprogramm zurück, das vom Land Baden-Württemberg zu einem Rahmenkonzept entwickelt wurde und aus dem ganz konkrete Maßnahmen am Oberrhein resultieren. Unter anderem sollen 13 Hochwasserrückhalteräume (Polder) geschaffen werden, um frühere natürliche Überflutungsflächen wieder zurückzugewinnen und für den Hochwasserschutz zu aktivieren und um naturnahe Auen zu entwickeln.
Von den zu realisierenden Poldern sind drei im Landkreis Karlsruhe geplant: der voraussichtlich 2014 fertiggestellte Polder Rheinschanzinsel, der noch im frühen Planungsstadium befindliche Rückhalteraum Elisabethenwört und der Polder Bellenkopf/Rappenwört, der sich momentan im Befahren befindet. Dieser liegt auf den Gemarkungen Karlsruhe, Rheinstetten und Au am Rhein mit einer Fläche von 510 ha und einem Rückhaltevolumen von 14 Mio. m³.