Logo Stadt Rheinstetten

Wilde Wiesen und summende Brummer in Rheinstetten

| Naturnah Gärtnern


Zum Abschluss des NABU-Projekts „Natur nah dran“ zieht Michael Heuser positive Bilanz

Wildbiene
Foto NABU A. Marquardt

Mit „Natur nah dran“ zur insektenfreundlichen Kommune: In Rheinstetten haben Wildpflanzen und Insekten auf mehreren Grünflächen Einzug gehalten und lassen es jetzt im Sommer vielfältig summen und brummen. Die angelegten Wildblumen- und Staudenflächen sind Teil eines Projekts von NABU und Umweltministerium Baden-Württemberg zur Förderung der Artenvielfalt in Städten und Gemeinden. Seit dem Projektstart im März 2023 haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Bauhofes einiges auf den Weg gebracht:

  • Sie haben fünf öffentliche Flächen mit insgesamt ca. 620 Quadratmetern insektenfreundlich umgestaltet.
  • Dabei wurden 1.140 Blumenzwiebeln eingesetzt und 1,1 kg Wildpflanzen-Saatgut ausgebracht.
  • Vier Mitarbeiter des Bauhofes haben im Projektzeitraum Schulungen für naturnahe Grünpflege besucht.
  • 15.000 Euro Fördergelder hat Rheinstetten aus Mitteln des Umweltministeriums Baden-Württemberg erhalten, unter anderem für Saatgut und Bodenmaterial.
  • Rheinstetten hat sein Personal und die Fahrzeuge als Eigenleistung eingebracht.

 

„Natur nah dran“ ist nur der Start

Die Teilnahme am NABU-Projekt „Natur nah dran“ ist für Rheinstetten nur der Auftakt, um mit Wildpflanzen im Stadtgebiet die Biodiversität zu unterstützen. Die neu angelegten Flächen werden dauerhaft naturnah gepflegt, sodass sich mit der Zeit stabile, artenreiche Pflanzengemeinschaften etablieren können. „Nach nicht mal einem Jahr sind schon viele Insekten an den Pflanzen zu sehen – es summt und brummt hier mitten in unserer Stadt,“ freut sich Bürgermeister Michael Heuser. „Auch, wenn wir uns noch an die neue, etwas wildere Optik der Blühflächen gewöhnen müssen, sind wir jetzt schon begeistert von den Ergebnissen. Deshalb werden wir weitere Flächen insektenfreundlich anlegen und rufen auch die Bevölkerung zum Mitmachen auf. Lassen Sie etwas mehr Vielfalt in Ihrem Garten oder auf Ihrem Balkon zu“, ergänzt er.

Für die Anlage neuer Flächen kann das Team des Bauhofes auf ein Repertoire an Maßnahmen aus den „Natur nah dran“-Workshops zurückgreifen, die in Rheinstetten auch schon zum Einsatz kamen: So wurde auf einer Fläche in der Hertzstraße der komplette Boden ausgehoben und durch ein Gemisch aus Kies und Kompost ersetzt, bevor neu bepflanzt und eingesät wurde. Auf diese Art bearbeitete Standorte entwickeln sich am schnellsten. Am Bitterberg braucht es mehr Geduld, bis ein reiches Blühangebot zu sehen ist. Dort wurde der Boden lediglich gepflügt und danach Samen von Wildpflanzen eingesät, die sich mit der Zeit über die gesamte Fläche ausbreiten sollen.

Lebendig und veränderbar

Naturnah gestaltete Flächen sind lebendig und verändern sich im Laufe der Zeit. Arten, die in diesem Jahr stark waren, wie der Mohn oder Kornblume, machen im nächsten Jahr anderen Arten Platz. Vor allem mehrjährige Wildpflanzen, wie der blaue Natternkopf oder die violette Skabiosen-Flockenblume, gehören zu den Pflanzen, die besonders wertvoll für Insekten sind. Auch nach der Blüte erfüllen manche noch einen wichtigen Nutzen: Die verdorrten Stängel vertrockneter Wildstauden, wie der Königskerze, werden im Herbst nicht abgeräumt, sondern bleiben bis ins nächste Frühjahr stehen. Vögel wie Distelfinken finden dort Samen und Wildbienen nisten in den Stängeln.

Hintergrund:

Das Kooperationsprojekt „Natur nah dran“ von NABU und Land wird gefördert durch das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Ziel ist es, Städte und Gemeinden mit Rat und Tat dabei zu unterstützen, Grünflächen im Sinne der Biodiversität umzugestalten. Von 2022 bis 2027 werden jährlich 15 Städte und Gemeinden gefördert. Seit 2016 wandelten 106 Kommunen bereits über 250.000 Quadratmeter naturnah um.

Weitere Informationen: www.Naturnahdran.de


Zurück