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Wettbewerb für Bürger- und Kulturhaus in Rheinstetten

| Stadtentwicklungskonzeption-Stadtmitte


Rat uneins über Größe des Veranstaltungsraums

OB Schrempp, Bürgermeister Heuser und Vertreter der LBBW Immobilien KE (von links).
Gestalt nehmen die Pläne für die Neue Stadtmitte an: Die Erschließung fürs Gesamtvorhaben startet in Kürze. Foto: jcw

Drei Stunden lang mit einer Unterbrechung von zehn Minuten diskutierte der Gemeinderat Rheinstetten vergangene Woche über die Pläne für den „Neubau eines Bürger- und Kulturhauses mit vorgelagertem Marktplatz und angrenzender Parkanlage“. Das Bürger- und Kulturhaus soll das Herz der künftigen Neuen Stadtmitte auf der Brachfläche zwischen B36/Querspange und dem Rathaus entlang der Rappenwörthstraße werden. In das neue Gebäude sollen, wie mehrfach berichtet, das Bürgerbüro mit Volkshochschule und dem Trauzimmer, eine Erlebnisbibliothek, Ausstellungsflächen, ein Sitzungssaal, multifunktional nutzbare Fraktionszimmer für den Gemeinderat sowie ein Veranstaltungsraum kommen. Strittig war in den Reihen der Gemeinderäte die Größe des künftigen Veranstaltungsraumes für das Bürger- und Kulturhaus.

Während Claudia Lahn von den Grünen im Auslobungstext für das Kulturhaus entschieden eine kleine Variante des Veranstaltungsraumes in der Größe von 150 Quadratmetern haben wollte, setzte sich Christopher Essig (CDU) für einen Veranstaltungsraum in der Größe von 350 Quadratmetern ein. Er beklagte, dass es außer der mehr an eine Lagerhalle erinnernden Ufgauhalle in Forchheim keine schönen Räume für Veranstaltungen wie größere private Feiern, Firmenfeste oder Hochzeiten gebe. Dem hatte Lahn entgegengehalten, dass das künftige Bürger- und Kulturhaus, in dem auch die Stadtbibliothek untergebracht werden soll, bewusst auf ein kulturelles Angebot zugeschnitten werden solle, das einen kleinen Veranstaltungsraum benötige. Essig zur Seite sprang CDU-Fraktionskollege Peter Benz. Er monierte, wenn schon so viel Geld – aktuell bewegt sich die Kostenschätzung zwischen 8,5 Millionen und 9,5 Millionen Euro – in ein Bürger- und Kulturhaus investiert werde, man beim Veranstaltungsraum nicht auf eine Minimallösung setzen dürfe. Vorschläge, den neuen Sitzungssaal für die Gemeinderatssitzungen mit in die Fläche für den Veranstaltungsraum einzubeziehen, erteilten die Vertreter der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH, die für den Auslobungstext und den anstehenden Architektenwettbewerb für das Bürger- und Kulturhaus mitverantwortlich sind, eine Absage. Das sei nicht möglich, weil Tische und Stühle im Sitzungssaal fest verankert seien. Jürgen Mohrhardt (CDU) gab zu bedenken, dass man für die Zukunft baue und das Gebäude jahrzehntelang stehen werde. Man soll wegen nicht absehbarer künftiger Entwicklungen nicht ganz so rigoros an der kleinen Variante festhalten. Walter Linsin (SPD) hatte zuvor an die Adresse von Essig gerichtet gefragt, an welche Veranstaltungen in größeren Räumen er konkret denke. Man müsse berücksichtigen, dass in der Nachbarschaft des künftigen Wohngebiets bestimmte bis in die frühen Morgenstunden gehende Veranstaltungen von vorneherein ausgeschlossen seien. OB Sebastian Schrempp bestand aufgrund der Bedeutung des Vorhabens darauf, dass ein breiter Konsens im Gremium zum Thema Veranstaltungsraum erzielt werden solle. Er schlug vor, über eine Variante in der Größe von rund 200 Quadratmetern mit flexibel zuschaltbarem 50 m² Bühnenbereich „in sich zu gehen“. Nach zehnminütiger Sitzungsunterbrechung trug die Mehrheit diese Lösung mit 13 Ja und sieben Nein-Stimmen mit.

Dem Vorschlag der Verwaltung, die Planungsbüros AV1 (Kaiserslautern), Lieb+Lieb (Freudenstadt), haascookzemmrich (Stuttgart), Weindel (Waldbronn), Steimle (Stuttgart) Kränzel + Fischer-Wasels (Karlsruhe) und K9 (Freiburg) und zwei einheimische Büros für den Wettbewerb vorab zu setzen, stimmte man danach ebenso zu wie der Besetzung des Preisgerichts. Es besteht aus drei stimmberechtigten Gemeinderatsvertretern, vier Fachpreisrichtern der Architektenbranche sowie Beratern der Bürgerschaft, Seniorenbeirat, Jugendgemeinderat und von Menschen mit Behinderung.

Für den Architektenwettbewerb sind 75.000 Euro ausgelobt. Der erste Preis beläuft sich auf 32.000 Euro. Die Bruttogrundfläche für das neue Gebäude ist auf zwischen 3.205 und 3.730 Quadratmeter geplant. Gemeinderat Otto Deck (BfR) regte an, dass in den Auslobungstext das Thema „Verwendung nachhaltiger Baumaterialien“ ein eigenes Kapitel erhält. (m.f.G.d.BNN)


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