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Wald ist auf einem guten Weg

| Aus dem Gemeinderat


„Der Rheinstettener Wald soll ein klimaresistenter Bauholzwald werden“, hat Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) die Beratung im Verwaltungs- und Finanzausschuss zusammengefasst. Von diesem wurde dann auch einstimmig der Forstwirtschaftsplan 2022 beschlossen. Zuvor hatten Martin Moosmayer, Leiter des Forstamtes des Landkreises Karlsruhe, und Revierförster Alex Stolz vom Forstamt Süd die aktuelle Situation im städtischen Wald erläutert.

„Ich habe ein fröhliches Lächeln im Gesicht, denn der kühl-feuchte Sommer mit vielen Niederschlägen hat dem Wald gutgetan“, sagte Moosmayer. Er machte aber klar, dass ein solcher Sommer nach drei Trockenjahren zuvor nicht ausreiche. „Noch zwei solcher Jahre wären vor allem für die jüngeren Bäume gut. Bei den älteren Bäumen ist die Situation etwas besser geworden“. 2021 habe es im Wald mehr zufällige Nutzung vor allem absterbender Bäume als planmäßigen Einschlag gegeben. Erfreulich sei der Anstieg der Holzpreise im Mai/Juni. Aber es sei auch viel Holz im Wald liegengeblieben. „Es gibt so viel Totholz wie noch nie“, so Moosmayer. Derzeit liege die Nutzungsmasse nur bei 1.000 Festmetern, der Nachhaltigkeits-Hiebsatz werde damit um 800 Festmeter unterschritten. Insgesamt sei der Waldhaushalt aber besser gelaufen als geplant. Das planmäßige Defizit von 243.000 Euro sei deutlich unterschritten worden, auch dank der wohl einmaligen Bundeswaldprämie von 93.000 Euro.

Im Klimaschutz habe der Wald eine wichtige Funktion durch die Speicherung von CO2 . Die Waldspeicherleistung sei in Rheinstetten hoch, weil es ein sehr junger Bestand ist. Insgesamt beträgt die Klimaschutzleistung im Stadtwald 2,8 Tonnen CO2 je Hektar, bundesweit liegt der Wert nur bei der Hälfte. 25 Hektar Jungwald wurden gepflegt, 0,6 Hektar wurden neu angepflanzt.

Ziel des Forstes sei es, zu einer langfristigen Holznutzung zu kommen, also beispielsweise mehr Bauholz als Brennholz. Für das Jahr 2022 sind ein Einschlag von 2.200 Festmetern und ein reduziertes Defizit von 162.000 Euro geplant. Dies werde auch durch die Übernahme von Kosten für ökologische Ausgleichsmaßnahmen für Flächennutzungen 2022/23 wie den Ausbau der L566 sowie den Bau der Gasverdichterstation durch Unternehmen möglich. Ein Schwerpunkt des Einschlags im kommenden Jahr liege bei den Jungbeständen.

Viele Fragen aus dem Gremium mussten Moosmayer und Stolz beantworten, so etwa von Bernd Urban (FDP) zum Borkenkäfer, von Franz Deck (CDU) zur Naturverjüngung, von Birgit Mangold (Grüne) zum Brandschutz im Wald, von Gerhard Bauer (SPD) zu der Wertigkeit des Holzes oder Heinz Wöstmann (CDU) zur Lage der Pflanzschule.

Der Borkenkäfer, so Moosmayer, spiele in Rheinstetten keine Rolle. Bei der Naturverjüngung, so Stolz, setze der Forst auf die Buche. Durch das viele Totholz steige die Waldbrandgefahr und die Pflanzschule sei sehr sinnvoll, sie werde aber auf klimaresistente Arten umgebaut werden müssen. „Der Wald in Rheinstetten ist auf einem guten Weg“, resümierten die beiden Forstleute. (m.f.G.d.BNN)


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