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Umgestaltung der Grünfläche entlang der Daimler-Benz-Straße in Mörsch


Das Gemeinschaftsprojekt „Meriske West“ bringt auf dem ehemaligen Panzergraben Obstgehölze und kulturelle Angebote zum Blühen

Gruppenbild mit den Kindern der Klasse 3a der Pestalozzischule
Voller Tatendrang: Die Kinder der Klasse 3a der Pestalozzischule treffen sich gemeinsam mit ihrer Lehrerin Judith Müller an der Daimler-Benz-Straße mit OB Sebastian Schrempp, den Verantwortlichen der Stadt Rheinstetten und dem neu gegründeten Verein „poetic food forest e. V., um einige Bäume und Sträucher zu pflanzen.

Von der „Apfelbeere Nero“ über „Berreczki-Birnenquitte“, „Davidsmandel“ und „großfruchtige Mispel“ bis hin zur „Rotblättrigen Zellernuss“: – mit tatkräftiger und freudiger Unterstützung von 23 Schülerinnen und Schülern der Klasse 3a der Pestalozzi-Grundschule wurden vergangene Woche Obstgehölze in über 40 verschiedenen Arten und Sorten auf dem bislang mehr oder weniger brachliegenden Grünstreifen angepflanzt.

Hintergrund der Pflanzaktion ist eine Kooperation zwischen der Stadt Rheinstetten– Fachbereich Umwelt und Grünflächen - mit dem durch die Mörscher Künstler/-innen Indra Schelble und Olaf Quantius gegründeten Verein, „poetic food forest e.V.“. In dem Projekt sollen experimentelle Sichtweisen auf Kunst, Landwirtschaft und Natur erprobt und untersucht werden. Ein Ziel ist beispielsweise, die Förderung ökologischer und sozialer Nachhaltigkeit durch künstlerische Kompetenzen und Herangehensweisen.

Das hierfür genutzte Gelände ist Teil der alten Westwall-Befestigungsanlagen aus dem zweiten Weltkrieg. Der seinerzeit als Panzersperre Richtung Westen angelegte Wassergraben wurde nach dem Krieg mit Schutt des zerstörten Mörscher Ortskerns verfüllt. Unter der Grasnarbe ist somit ein prägendes Stück jüngerer Zeitgeschichte konserviert. Der exotisch klingende Projektname „Meriske West“ knüpft an eine etwas weiter zurückliegende Vergangenheit an und soll zugleich in eine neue Zukunft weisen. Meriske ist die mittelalterliche Bezeichnung für Mörsch, wie sie sich in einer Schenkungsurkunde Kaiser Ottos III. an das Bistum Speyer aus dem Jahr 940 findet.

Die nun durchgeführten Pflanzungen bewirken nicht nur eine deutliche ökologische und ästhetische Aufwertung dieses Ortsbereichs. Der Arten- und Sortenreichtum knüpft auch an die frühere große Bedeutung des Obstanbaus für die Versorgung der Bevölkerung mit Nahrungsmitteln an. „Wir pflanzen hier zusammen Bäume, weil wir etwas Schönes schaffen wollen“, so Olaf Quantius. „Und wir wollen natürlich auch das Bewusstsein wieder ein wenig wecken, dass wir die Natur brauchen“.

Künftig soll sich hier ein öffentlicher Fruchtgarten entwickeln, in dem in verschiedenen Formen künstlerische Ereignisse realisiert werden können. Die Transformation dieses ehemaligen Westwallabschnittes in einen grünen, öffentlichen Erlebnisraum schafft neue Möglichkeiten für ökologisch-kulturelle Events. In der Verbindung von Gartenkultur und bildender Kunst können hier unterschiedlichste Aktionen wie Workshops, Präsentationen, Ausstellungen und Ähnliches stattfinden.

Mit dem neuen Projekt „Meriske West“ werden aufwertende Maßnahmen der vergangenen Jahre am westlichen Mörscher Ortsrand wie die Anlage neuer Obstwiesen im Umfeld des Schulzentrums oder die Schaffung des Schaugartens im Rahmen des Projekts „Naturnah Gärtnern“ konsequent fortgeführt. Mit all diesen Projekten sollen lebendige Beiträge zur nachhaltigen Weiterentwicklung Rheinstettens und zur Bewahrung bzw. Verbesserung eines grünen Lebensumfeldes geleistet werden – für Mensch, Natur und Klima.

Ein erstes öffentliches Programmangebot auf der sich neu entwickelnden Grünfläche ist am Sonntag, 5. Mai, im Rahmen des Tages der offenen Gärten Rheinstetten geplant.


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