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Stromleitungen sollen weg von den Häusern

| Aus dem Gemeinderat


Viele Bürger von Forchheim, insbesondere in der Rosenstraße, werden nach der jüngsten Sitzung des Rheinstettener Ausschusses für Umwelt und Technik (AUT) aufatmen: Die TransnetBW, die das Strom-Übertragungsnetz in Baden-Württemberg betreibt, plant die nicht mehr zukunftsfähige 220-Kilovolt-Leitung über 120 Kilometer von Daxlanden bis nach Eichstetten am Kaiserstuhl durch eine stärkere 380-Kilovolt-Leitung zu ersetzen. Die Kosten werden auf etwa 800 Millionen Euro geschätzt. Dabei soll die Leitungstrasse, die in Forchheim bisher teils über die Wohnbebauung führt, über eine Strecke von 1,5 Kilometer rund 90 Meter weg von der Bebauung geführt werden.

Es sollen auch die bestehenden 110-Kilovolt-Stromkreise mitgenommen und sämtliche Überspannungen von Wohngebäuden aufgelöst werden. Die Zahl der Masten wird sich bei Forchheim von bisher 32 auf nur noch 16 neu gebaute reduzieren, die aber höher als bisher sein werden. Das Projekt wurde in den Bundesbedarfsplan aufgenommen und ist damit gesetzlich verankert. Der Ausschuss hat nun einstimmig den Stellungnahmen seitens der Baurechtsbehörde und der Stadt selbst innerhalb des Planfeststellungsverfahrens zu einer Planänderung zugestimmt.

Die Änderung betrifft nicht den geplanten Trassenverlauf, sondern die sogenannten Provisorien. Diese sind nötig, um die Stromversorgung während der in Abschnitten geplanten Verlegung der Leitungen sicher zu stellen. Die Planänderung besagt, dass im gesamten Umbauabschnitt ein durchgehendes Provisorium zur Führung von zwei Stromkreisen erforderlich wird. Dies wirkt sich auf den Bedarf an zeitlich befristeten Bauflächen aus. Dem stimmte der Ausschuss in seiner Empfehlung an den Gemeinderat zu. In den Stellungnahmen werden unter anderem auch die Verkehrssicherheit während der Bauzeit und die Verpflichtung der TransnetBW, für alle Schäden aufzukommen, geregelt. Eine ökologische Baubegleitung soll erfolgen.

Eine kurze Diskussion gab es, als Stadtrat Hans-Peter Kleß (SPD) die Frage aufwarf, ob es mehr Wohnraum durch Aufstockungen geben könnte. Dies, so Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) ginge nur durch eine Bebauungsplanänderung. Otto Deck (BfR) betonte, es gebe „ein öffentliches Interesse an Verdichtungen und damit mehr Wohnraum ohne zusätzlichen Geländeverbrauch“. Auf Nachfrage von Stefan Kungl (SPD) versicherte Bürgermeister Michael Heuser (parteilos), die Arbeiten im Bereich von Naturdenkmälern würden sich nicht negativ auf die Ökopunkte Rheinstettens auswirken. Andreas Rottner (CDU) hob die künftige „Attraktivität der Rosenstraße“ hervor.

(m.f.G.d.BNN)


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