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Starkregen trifft auf Rheinstetten - Sonderabfuhr Sperrmüll am 28. September (Terminvergabe)


Mehr als 100 Feuerwehreinsätze

Überflutete Straße, sprudelnder Gulli

Bei dem Unwetter mit Starkregen in der letzten Woche kam es innerhalb kürzester Zeit zu mehr als 100 Feuerwehreinsätzen, vor allem in Mörsch. Es gab vorwiegend überflutete Straßen und Plätze und voll gelaufene Keller.

Auch Mitarbeitende der Stadt Rheinstetten waren im Einsatz, wie z. B. die Kollegen der Kläranlage und Polizeibehörde. Sie waren gerade ermittelnd unterwegs, als sie gegen 15 Uhr vom Unwetter überrascht wurden. Starker Regen und starke Windböen setzten innerhalb weniger Minuten Straßen unter Wasser. Es wurden Gullideckel wieder eingesetzt und Mülleimer von den Straßen geholt sowie der Bereich Dorfbach / Dammfeld in Forchheim abgesperrt. „Unsere Feuerwehr und die Mitarbeitenden der Stadt aber auch viele Helferinnen und Helfer aus der Bevölkerung haben hervorragend zusammengearbeitet“, zeigte sich Oberbürgermeister Sebastian Schrempp rückblickend dankbar. „Und auch die umliegenden Feuerwehren waren sofort zur Stelle.“

Innerhalb von weniger als 30 Minuten fielen knapp 50 Liter Regen je Quadratmeter. Solche Starkregenereignisse erfolgen statistisch nur alle 50 Jahre, bedingt durch den Klimawandel ist jedoch eine Häufung feststellbar.

Wieso fließt das Regenwasser in solchen Fällen nicht ganz normal über die Kanalisation ab?

Wie in anderen Kommunen auch, ist die Kanalisation der Stadt Rheinstetten entsprechend der Regeln der Technik für einen Regen ausgelegt, der statistisch alle fünf Jahre vorkommen kann. Somit sind die Straßeneinläufe in den öffentlichen Straßen ebenso wie die Kanalisation und technischen Anlagen wie Pumpwerke und Regenrückhaltebecken nicht für die Aufnahme von Starkniederschlägen ausgelegt. Bei solch starken Unwettern kann dies dazu führen, dass das Wasser gar nicht mehr in den Kanal einfließen kann und Wasser, das sich in der Kanalisation anstaut, unkontrolliert entweicht. Am Bachberg in Forchheim etwa lief das Pumpwerk auf Volllast und konnte die Wassermassen dennoch nicht schnell genug weiter befördern. Durch den Wasserdruck wurden mehrere Kanaldeckel angehoben und ein Teil des Wassers floss über die Straße in den Dorfbach ab. An vielen anderen Stellen im Stadtgebiet waren private Entwässerungsanlagen nicht gegen den Rückstau aus dem Kanal gesichert, wodurch Wasser in Kellerräume gedrückt wurde.

Wie können Schäden durch Starkregen vermieden werden?

Die Kanalisation und die zugehörigen technischen Anlagen werden fortlaufend instandgehalten, erneuert, ergänzt und optimiert. Hierbei werden technische Weiterentwicklungen und Vorschriften ebenso berücksichtigt wie Erfahrungen mit Starkregenereignissen. Eine Vergrößerung des gesamten Kanalsystems ist jedoch keine Lösung für solche Ereignisse. In vielen Straßen wäre schlichtweg nicht ausreichend Platz für derart große Kanalleitungen und die extrem hohen Kosten für Bau und Unterhaltung dieses Kanalnetzes würde zu einer Vervielfachung der Abwassergebühr führen. Darüber hinaus würde auch dies keinen hundertprozentigen Schutz bieten, da es immer einen noch stärkeren Regen geben kann oder wetterunabhängig eine Verstopfung der Kanalisation, die einen Rückstau verursacht.

Rückstausicherung regelmäßig prüfen

Aus diesen Gründen verpflichten seit vielen Jahren sowohl die Rheinstettener Abwassersatzung als auch geltende Regelwerke (z.B. DIN EN 12056, DIN 1986) Hausbesitzer dazu, ihre Gebäude und somit auch die Bewohner vor Rückstau zu sichern. Alle Gebäude, die Bodeneinläufe, Waschbecken, Toiletten oder Abläufe von Waschmaschinen besitzen, die unterhalb der Straßenebene (z.B. im Keller) liegen, benötigen hierzu eine sogenannte Rückstauklappe oder eine Hebeanlage. Wurde bei dem vergangenen Starkregen Wasser aus solch einem Abfluss ins Haus gedrückt, so ist definitiv die vorgeschriebene Rückstausicherung nicht vorhanden, nicht funktionsfähig oder falsch installiert. Schäden durch Abwasser ersetzen in der Regel nur Elementarschadenversicherungen und diese oftmals nur, wenn eine funktionierende Rückstausicherung vorhanden war und das Wasser zum Beispiel über Kellerfenster oder Treppenabgänge ins Haus eingedrungen ist.

Auch diejenigen, die in der vergangenen Woche nicht betroffen waren, sollten überprüfen, ob ihr Gebäude gegen Rückstau gesichert ist und sicherstellen, dass vorhandene Rückstausicherungen regelmäßig gewartet werden. Im Zweifel sollte immer ein Fachmann (zum Beispiel ein Sanitärfachbetrieb) kontaktiert werden.

Hinweise zu Sperrmüll aus Unwetterschäden und den hierzu angebotenen Sondertouren finden Sie hier.

 


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