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Robinie möglicher Hoffnungsträger bei fortschreitender Klimaerwärmung


Oberbürgermeister Sebastian Schrempp pflanzt traditionell den Baum des Jahres

Landrat Dr. Christoph Schnaudigel (li.), Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (re.), Forstamtsleiter Martin Moosmayer (mi.) und Revierleiter Alex Stolz (2. v.li.).
Landrat Dr. Christoph Schnaudigel (li.) und Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (re.) bei der traditionellen Pflanzaktion des Baum des Jahres. Unterstützung erhalten Sie von Forstamtsleiter Martin Moosmayer (mi.) und Revierleiter Alex Stolz (2. v.li.).

Vier Jungbäume und Spaten standen bereit und so griffen Landrat Dr. Christoph Schnaudigel und Oberbürgermeister Sebastian Schrempp unter professioneller Anleitung von Forstamtsleiter Martin Moosmayer und Forstrevierleiter Alex Stolz beherzt zu, um den Baum des Jahres 2020, die Robinie, als symbolischen Akt zu pflanzen. „Den Baum des Jahres zu pflanzen ist eine schöne Tradition in unserem Kreis, um auf die Bedeutung der heimischen Wälder und die großen Herausforderungen, vor der die Forstverwaltung und die Kommunen aktuell stehen, aufmerksam zu machen, berichtete Landrat Dr. Christoph Schnaudigel über die Aktion am Dienstag, 10. November, im Gemeindewald von Rheinstetten.

Die Robinie, die im 17. Jahrhundert von Nordamerika nach Europa kam, ist keine unumstrittene Baumart. „Als fremdländische Baumart, ein sogenannter Neophyt, stellt die Robinie eine Konkurrenz zum heimischen Bestand dar. Umso mehr, da sie sich schnell ausbreiten und damit invasiv werden kann. Mit ihren Eigenschaften witterungsbeständig, trockenheitsresistent, sonnenliebend und schnell wachsend kann sie jedoch ein Hoffnungsträger in intensiver Mischung mit anderen Baumarten sein, um den Waldzustand in Zeiten des Klimawandels zu verbessern“, erläuterte Forstamtsleiter Martin Moosmayer. Denn der Zustand der Wälder ist besorgniserregend: Die Waldschäden im Landkreis, wie auch im Stadtwald Rheinstetten haben im dritten Jahr in Folge weiter zugenommen. Dies kommt auch im aktuellen Waldzustandsbericht des Landes Baden-Württemberg zum Ausdruck: Danach sind 46 % aller Bäume deutlich geschädigt, nur noch 20 % gesund. Oberbürgermeister Sebastian Schrempp nutzte die Gelegenheit, sich vor Ort ein Bild von der Lage zu machen. Er erfuhr, dass im Bereich der Hardtwälder und im Stadtwald Rheinstetten diese Werte in einem noch kritischeren Bereich liegen.

„Dies liegt unter anderem an den sandigen Böden, die schnell austrocknen, weil kaum Wasser im Boden gespeichert wird. Die Robinie kommt mit solchen extremen Bedingungen besser klar als beispielsweise die Hauptbaumarten im Kreis, Buche, Esche und Fichte. Das liegt an ihrer Fähigkeit, sich über Wurzelbrut zu vermehren und in den Wurzeln Stickstoff anzureichern. Auch die leichten und zahlreichen Samen verbessern ihre Ausbreitung. Die Imker lieben diese Baumart mit den schönen Blüten, die für den leckeren Akazienhonig sorgen. Auch das Holz ist sehr gefragt, da es extrem haltbar und witterungsbeständig ist“, berichtete Revierleiter Alex Stolz.

Der Baum des Jahres soll der Bevölkerung den wirtschaftlichen, ästhetischen sowie den ökologischen Wert des Waldes bewusst machen.


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