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Rheinstetten heißt Assistenzhunde willkommen


Alexander Lang, OB Sebastian Schrempp, Francesco Pititto, Nadine Gottschalk, Ulrike Wernert und Andreas Held (v.l.)
Alexander Lang, OB Sebastian Schrempp, Francesco Pititto, Nadine Gottschalk, Ulrike Wernert und Andreas Held (v.l.) präsentieren die neuen Aufkleber „Assistenzhund willkommen“; ab sofort auch im Eingangsbereich des Rathauses Mitte auf der rechten Seite sichtbar.

Am 5. Juli erklärt sich die Stadt Rheinstetten vor den Türen des Rathauses Mitte symbolisch zur „Assistenzhundefreundlichen Kommune“. Der erste Aufkleber der Kampagne „Assistenzhund willkommen“ wird von Oberbürgermeister Sebastian Schrempp im Beisein von Amtsleiterin Nadine Gottschalk, Mitarbeitern der Stadt sowie den Sprechern des Beirats für Menschen mit Behinderung, Andreas Held und Alexander Lang, am Eingang des Rathauses angebracht. Schön ist es, mit Ulrike Wernert und ihrer Golden-Retriever-Hündin Edda auch gleich eine Assistenzhundehalterin begrüßen zu dürfen, die nun von der Kampagne in Rheinstetten profitiert. Künftig heißt es nicht mehr, Edda muss draußen bleiben und auf ihr Frauchen warten, sondern sie darf überall in den öffentlichen Räumlichkeiten mit dabei sein – egal ob Stadtbibliothek, Rathaus, Friedhof oder Epplesee.

Doch was bedeutet das eigentlich – „Assistenzhundefreundliche Kommune“? In den meisten öffentlichen Einrichtungen haben Hunde bzw. Tiere grundsätzlich keinen Zutritt. Davon ausgenommen ist meistens nur der Blindenführhund, der auch den meisten Mitmenschen bekannt ist. Durch den Beitritt zur Kampagne haben künftig Assistenzhunde in allen öffentlichen Liegenschaften der Stadt freien Zutritt. Darauf aufmerksam machen spezielle Aufkleber an den Eingängen der Gebäude, die den Kommunen freundlicherweise von pfotenpiloten.org kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. pfotenpiloten.org ist Initiator der Kampagne und unterstützt die Kommunen bei der Umsetzung. Ziel der Kampagne ist es, dass Menschen mit chronischen Beeinträchtigungen genauso am öffentlichen Leben teilnehmen können wie Bürgerinnen und Bürger ohne Behinderung. Die Kampagne schärft das Bewusstsein der Menschen und verbessert die Zutrittsrechte von Assistenzhunden im Allgemeinen.

Die Klassifizierung als Assistenzhund ist rechtlich in der Assistenzhundeverordnung geregelt und deren Eigenschaft durch einen Ausweis nachweisbar. Assistenzhunde sind sowohl medizinisches Hilfsmittel als auch eine Leistung zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.

Assistenzhunde sind sorgfältig ausgebildet, um die Behinderungen ihrer Menschen auszugleichen. Viele dieser Behinderungen sind auf den ersten Blick nicht ersichtlich. Doch Assistenzhunde unterstützen z. B. bei Epilepsie, Hörbehinderung, Autismus oder psychischen Belastungsstörungen. Sie sind besonders ruhig und freundlich und dürfen überall da hin, wo Menschen mit Straßenkleidung willkommen sind. Sie sind ein Hilfsmittel wie ein Rollstuhl. Schließt man den Assistenzhund aus, dann schließt man auch seinen Menschen aus – und das ist gegen das Gesetz.

Die vierjährige Hündin Edda etwa ist eine LPF-Assistenzhündin, sie unterstützt Ulrike Wernert durch lebenspraktische Fähigkeiten wie Gegenstände aufheben und bringen, Türen öffnen oder gar die Waschmaschine ausräumen. Sie leistet schlichtweg Hilfe im Alltag, für die Wernert ansonsten Hilfe durch ihre Mitmenschen benötigen würde.

Um „Assistenzhundefreundliche Kommune“ zu werden, sind Anpassungen in den Haus- und Benutzungsordnungen der Stadt notwendig gewesen. Diese Anpassungen im Ortsrecht hat der Gemeinderat in seiner Sitzung am 25. Juni einstimmig beschlossen und damit offiziell den Beitritt zur Kampagne erklärt.

Nach und nach werden nun die assistenzhundefreundlichen Orte in Rheinstetten auf einer lokalen interaktiven Karte – der DogMap – markiert, ein entsprechender Link auf der Internetseite der Stadt folgt. Damit hat die Stadt alle formellen Schritte für den Beitritt zur „Assistenzhundefreundlichen Kommune“ bereits erledigt.

In Zukunft freuen wir uns, wenn wir weitere Mitstreiter im Handel, Gewerbe, bei Vereinen und Gaststätten für die Kampagne begeistern können. Wollen auch Sie teilnehmen und Rheinstetten assistenzhundefreundlich machen, so schreiben Sie uns eine E-Mail an wirtschaftsfoerderung@rheinstetten.de oder rufen Sie an unter 07242 9514-509.

Weitere Infos finden Sie auch unter pfotenpiloten.org – einer unabhängigen, gemeinnützigen Organisation mit Sitz in Frankfurt.


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