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Ortschaftsrat pocht auf Tempo 30: Neuer Vorstoß mit Blick auf die Auer Straße in Neuburgweier

| Aus dem Gemeinderat


Beschwerden über Lärmbelästigungen in der Auer Straße in Neuburgweier gibt es schon seit Jahren. Zum einem ist dies auf die Verkehrsbelastung der Landstraße 78A (Auer Straße) zurückzuführen. Bereits in der Lärmaktionsplanung im Jahr 2014 wurde festgestellt, dass der Lärmpegel bei fast allen angrenzenden Wohnanwesen zur Tageszeit zwischen 6 und 22 Uhr zwischen 65 und 70 Dezibel und zur Nachtzeit zwischen 22 Uhr und 6 Uhr zwischen 55 und 60 Dezibel beträgt. Für einen erweiterten Lärmschutz sind aber Grenzwerte von 70 Dezibel zur Tageszeit, beziehungsweise 60 Dezibel zur Nachtzeit erforderlich. Diese Grenzwerte werden jeweils um drei Dezibel verfehlt.

Jedoch lagen die Schallwerte zum Zeitpunkt der Messungen im Jahr 2014 an einigen Häuserfassaden nahe an den Grenzwerten, verdeutlichte Ortsvorsteher Gerhard Bauer. Deshalb sprach er sich in der jüngsten Ortschaftsratssitzung in Neuburgweier, wie auch das gesamte übrige Gremium dafür aus, für den gesamten Bereich der Ortsdurchfahrt der L78A eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 anzuregen. Dieser Anregung wurde von den zuständigen Straßenverkehrsbehörden jedoch widersprochen.

Auch eine Resolution des Ortschaftsrates hierzu wurde vom Regierungspräsidium bislang negativ beschieden. Der Ortschaftsrat setzt jetzt, wie von Gerhard Bauer zu hören war, auf den neuen, 2021 zu verabschiedenden Lärmaktionsplan. Die Hoffnung dabei: Vielleicht hat sich der Lärmpegel weiter erhöht und das Land als Straßenbaulastträger muss dann zwingend handeln.

Die Beschwerden über Lärmbelästigungen und Erschütterungen sind jedoch nicht alleine auf ein etwas höheres Verkehrsaufkommen in dieser Straße zurückzuführen. Die Auer Straße (L78A) sei schon seit Jahren in einem sehr schlechten Zustand, so auch Ortschaftsrat Bernd Bauer von der CDU. Ursache hierfür ist, da ist sich fast der gesamte Ortschaftsrat einig, dass der Straßenaufbau nicht aktuellen DIN-Normen für den Bau solcher Straßen entspreche. Deshalb komme es immer wieder zu erheblichen Beschwerden der Anwohner über Lärm und Erschütterungen. Linienbusse und Schwerkraftverkehr lösten diese Erschütterungen aus.

Gerhard Bauer verweist auch darauf, dass der schlechte Zustand der Auer Straße optisch deutlich sichtbar sei. Ein Flickenteppich an Ausbesserungsflächen und eine Vielzahl an Rissen zeichneten die Fahrbahn vom Ortseingang Neuburgweier bis zur Einmündung Rheinstraße aus.

Eine Sanierung des Fahrbahnbelags würde die Lärmemissionen deutlich reduzieren und auch die Erschütterungen in den angrenzenden Wohnhäusern würden geringer werden, so Bauer. Insbesondere beim Linienbusverkehr will man jetzt in der Nachtzeit und an den Wochenenden ansetzen. Eine Entlastung wäre, die oft leeren Busse durch On-Demand-Anruftaxis zu ersetzen.

Bei der Ortschaftsratssitzung war auch Oberbürgermeister Sebastian Schrempp anwesend. Er stimmt der Auffassung zu, dass der bauliche Zustand der Straße nicht den heutigen Erfordernissen entspricht. Die Möglichkeiten der Stadt Rheinstetten, hier etwas zum Besseren zu verändern, seien begrenzt. Der Straßenbaulastträger sei das Land Baden-Württemberg. OB Schrempp gab den Anwohnern den Rat, sich an die zuständigen Landtagsabgeordneten zu wenden.

Der Ortschaftsrat beschloss schließlich, noch einmal bei den Verkehrsbehörden vorstellig zu werden. „Unsere Forderung nach Tempo 30 wäre schnell umzusetzen“, sagt Gerhard Bauer. Die kurze Tempo-30-Begrenzung vor der Schule sei zu wenig.(m.f.G.d.BNN)


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