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Neue Stadtmitte: Bürger- und Kulturhaus

| Aus dem Gemeinderat Stadtentwicklungskonzeption-Stadtmitte


Bürgergespräch und Vorstellung der Preisträger im Gemeinderat

Bürger mit Bürgermeister Michael Heuser
Viele interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzten die Ausstellung und das Gespräch mit OB Schrempp und BM Heuser, bevor zwei Varianten dann am Abend im Gemeinderat vorgestellt wurden.

Rede und Antwort standen vergangene Woche Oberbürgermeister Sebastian Schrempp und Bürgermeister Michael Heuser zum Thema Bürger- und Kulturzentrum sowie zur kompletten Neuen Stadtmitte. Viele interessierte Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung zum Bürgergespräch und zur Tagesausstellung im Zentrum Rösselsbrünnle gefolgt.

Ausgestellt waren dort die vom Preisgericht ausgewählten Pläne und Modelle für das künftige "Bürger- und Kulturhaus" in der Stadtmitte. Haus, Grünstreifen und Marktplatz wurden in drei unterschiedlichen Varianten eindrucksvoll in das komplette Modell der Neuen Stadtmitte eingebunden und zur besseren Anschaulichkeit immer wieder ausgetauscht. Michael Heuser erläuterte die verschiedenen Planungen an Modellen und Skizzierungen. Oft kam die Frage auf, wann es denn konkret los ginge und man einziehen könne. "Das kann so noch nicht verlässlich beantwortet werden", erklärte Sebastian Schrempp. "Mit dem Bau der 350 geplanten Wohneinheiten kann allerdings schon zu Beginn des nächsten Jahres gestartet werden. Die Erschließung ist soweit abgeschlossen. Mit den Investoren wird Anfang Februar ein Baustelleneinrichtungsgespräch geführt." Zudem entstehen ein Pflegeheim mit 75 Pflegeplätzen, betreutem Wohnen und Tagespflege. Im vorderen Bereich entwickeln sich dann um einen attraktiven Marktplatz das künftige "Bürger- und Kulturhaus", ein Handels- und Dienstleistungszentrum und ein Vollsortimenter mit Drogeriemarkt.

Von den ursprünglich fünf Preisträgern waren es dann letztlich noch zwei, die am gleichen Abend im Gemeinderat - der ausnahmsweise auch im Zentrum Rösselsbrünnle tagte - ihre Modelle präsentierten und die Planungen vorstellten.

Auf Rang 1 steht das Büro K9 Architekten mit Sitz in Freiburg, die mit faktorgrün Landschaftsarchitekten zusammenarbeiten. Ihre Schwerpunkte liegen in der klassischen Architektur und der Stadtplanung. Rang 2 hat das Büro Kränzle+Fischer-Wasels Architekten BDA PartGmbB mit Sitz in Karlsruhe inne, die mit agence ter Landschaftsarchitekten zusammen arbeiten.

Beide Kandidaten erklärten ausführlich ihre Ideen zum neuen Bürger- und Kulturhaus, das "nicht nur funktional, sondern das Herz vom Ort werden soll", so Dipl. Ing. Wolfgang Borgards von K9 Architekten. Das Gebäude enthält eine Erlebnisbibliothek, einen Trausaal sowie Veranstaltungs- und Sitzungsräume, die in Größe und Nutzung sehr variabel geplant sind. Volkshochschule und Bürgerzentrum sind ebenfalls in der Planung enthalten. Unterschiede liegen vor allem darin, dass eine Variante zwei- und die andere dreigeschossig ist. Optisch sehr ansprechend schmiegen sich beide Modelle in ein faszinierendes Gesamtbild Park / Marktplatz und Nachbargebäude ein. Dabei ist es den Architektur-Büros gelungen, das Kulturhaus neben den beiden kommerziellen Nachbargebäuden in Szene zu setzen. "Das Kulturhaus ist von diesen drei Rechtecken das kleinste", erläuterte Prof. Dipl.-Ing. Nikolaus Kränzle. "Es muss mit den anderen Gebäuden ein Konzert spielen, wenn möglich, die erste Geige."

Eingangsbereich und Foyer sind jeweils sehr einladend konzipiert. Alles ist sehr offen und weiträumig gestaltet. Es gibt verschiedene Vorschläge zu Material und Optik - eine große Flexibilität in Raumgröße und -nutzung ist bei beiden Varianten gegeben. Im Außenbereich entstehen ein Park mit Spielplatz und Traugarten. Wege laden zum Spaziergang ein, Verbindungen und Übergänge sind vorgesehen. Wasser- und Lichtkonzepte auf dem Marktplatz, Bepflanzungen, Fahrradabstellplätze und Sitzmöglichkeiten sowie der Übergang zu Rappenwörthstraße und jetzigem Rathaus Mitte - alles ist im Detail durchdacht.

Zu Fragen aus dem Gremium, wie z. B. zur Akustik im Gebäude und zur Nachhaltigkeit der Bauweise und des Materials, gaben beide Büros in dieser ersten Phase die Auskunft, dass diese Themen überaus wichtig sind. Weitere Einzelheiten allerdings wird es erst in der künftigen Detail-Planung geben. Vorschläge zu Material, Aufteilung der Räume und dergleichen können dann noch konkret besprochen werden.

Der momentane Planungsstand wird während der jetzt kommenden Verhandlungsphase von beiden Büros überarbeitet. Verbesserungsvorschläge aus dem Preisgericht werden hierbei berücksichtigt. Anfang 2020 entscheidet sich der Gemeinderat auf Grundlage der angepassten Entwürfe sowie einer Kostenschätzung für einen der beiden Vorschläge. Mit dem gewählten Büro geht es dann in die Entwurfsplanung, sodass eventuell schon Anfang 2021 mit dem Bau begonnen werden kann. Dies hängt jedoch maßgeblich vom Baubeginn der gemeinsamen Tiefgarage mit den beiden angrenzenden Geschäftsgebäuden ab. "Wenn alles gut läuft, sind wir dann Mitte 2023 fertig", ist OB Schrempp zuversichtlich. "Erstmal haben wir hier dann allerdings eine Mondlandschaft", erklärt er. "Die ganze Fläche dieser Großbaustelle wird zehn Meter tief ausgehoben."

Einen Favoriten hat der Oberbürgermeister schon im Kopf, wie allerdings der Gemeinderat dann in ein paar Wochen entscheiden wird, bleibt spannend. Zur entsprechenden Sitzung laden wir die Öffentlichkeit rechtzeitig ein.


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