Logo Stadt Rheinstetten

Mut zu neuem Event

| Aus dem Gemeinderat


Im Mai 2020 viertägiges Festival am Epplesee geplant

„Ich wünsche uns allen mehr Mut“, so Stadtrat Heinz Wöstmann (CDU) in seinem abschließenden Statement, nachdem die Idee eines viertägigen Festivals am Epplesee im Verwaltungs- und Finanzausschuss zwar einerseits auf freudigen Zuspruch stieß, andererseits aber auch zahlreiche nachvollziehbare Bedenken geäußert wurden. Letztlich bewies die Mehrheit diesen Mut, denn mit 6 Ja-Stimmen, 2 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen wurde das geplante Festival (einmalig als Versuch im Jahr 2020) genehmigt.

Martin Hellmig und Samir Slim von Sator Events hatten zuvor das Konzept für das Festival vorgestellt. Sie veranstalten schon seit vielen Jahren das „Grashüpfer“- Open Air an der Messe sowie weitere Events in der Region und sind bei den städtischen Ämtern als zuverlässige Partner bekannt. Insgesamt sind vier Tage (21. bis 24. Mai 2020) für das Festival vorgesehen, den Auftakt soll „Grashüpfer“ mit Techno-Musik bilden, am zweiten Tag wird ein angesagter deutscher Künstler oder Künstlerin auftreten, am dritten Tag dann soll die jüngere Zielgruppe mit einem Hip Hop-Konzert angesprochen werden. „Ende ist immer punkt 23 Uhr“, so die Veranstalter im Hinblick auf den Lärmschutz. Den letzten Tag, einen Sonntag, können Vereine und Institutionen aus Rheinstetten wie z.B. Rettungsdienste für einen Familientag nutzen - der große Vorteil liegt darin, dass die gesamte von Sator Events bereitgestellte Logistik genutzt werden kann.

Die Parkplatzsituation, Tier- und Umweltschutz, mögliche Schäden an den bewirtschafteten Äckern, die Abfallproblematik und Sicherheitsaspekte wurden von einigen Ausschussmitgliedern als kritische Punkte genannt. Stadtrat Bernd Urban (FDP) befürchtete zudem, mit einer Genehmigung einen Präzedenzfall für die künftige Nutzung des Epplesees zu schaffen. Stadtrat Gerhard Bauer (SPD) kritisierte, dass eine Stromerzeugung über Generatoren dem Gedanken des Klima- und Umweltschutzes widerspreche.

Einige Bedenken versuchte Samir Slim zu entkräften, indem er darauf hinwies, dass die meisten Besucher solcher Events mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen und nach bisherigen Erfahrungen die Zahl der anfahrenden Autos nicht über 400 liegen sollte. Zudem werde ein Sicherheitsdienst eingesetzt, der nach den Konzerten sogar Besucher bis zu den Bahnhaltestellen begleiten würde, auch eventuell unsachgemäß weggeworfener Abfall werde eingesammelt.
„Rheinstetten wäre um eine Attraktion reicher“, meinte Gerald Peregovits (ULR), gab aber auch zu bedenken, dass künftig weitere Begehrlichkeiten geweckt werden könnten - „wo sind die Grenzen?“ - und solche Nutzungen der eigenen städtischen Verordnung für den See widersprächen. OB Sebastian Schrempp hielt dem entgegen, dass es sich eine begrenzte Genehmigung handle - auch in Karlsruhe werde zum Beispiel die Günther-Klotz-Anlage einmal jährlich für „Das Fest“ genutzt, während ansonsten enge Nutzungsauflagen gelten.

Die Berücksichtigung des Naturschutzes lag Babette Schulz (Grüne) am Herzen, die die Idee ansonsten „grundsätzlich klasse“ fand. OB Schrempp stellte klar, dass ein Antrag bei der Unteren Naturschutzbehörde zu stellen ist, welche die Belange gewissenhaft prüft und gegebenenfalls Auflagen erlassen wird. Er appellierte abschließend an den Ausschuss, den Versuch im Mai 2020 als Chance auch für die örtlichen Vereine zu begreifen.


Zurück