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Mobilitätskonzept: Hintergründe und Verlauf

| Mobilitätskonzept


Mit den Themen Radverkehr, Fußverkehr und Parken beschäftigt sich vertieft ein Teilkonzept zum Mobilitätsentwicklungskonzept (MEK), welches das Büro Modus Consult für die Stadt Rheinstetten erstellt hat. Die Bearbeitung erfolgte in einem intensiven Austausch mit der Projektgruppe aus Vertretern der Öffentlichkeit, der Gemeinderatsfraktionen und der Verwaltung.

Neben der Bestandsdarstellung und -bewertung wird ein Konzept für die Verkehrsmittel im Verbund vor dem Hintergrund eines ausgearbeiteten Leitbilds entwickelt, um daraus die wichtigen Maßnahmen für die nächsten Jahre ableiten zu können. Die genannten Teilthemen können und sollen jedoch nicht losgelöst von den Belangen des fließenden Kfz-Verkehrs und des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) betrachtet werden, da Wechselwirkungen zwischen allen Verkehrsarten bestehen. Diese müssen für eine stimmige und integrierte Konzeptentwicklung Berücksichtigung finden und werden daher in die Betrachtungen mit der gebotenen Kürze ergänzt.

Zentrale Punkte des Teilkonzeptes sind:

  • Verbesserungen für den Umweltverbund (Fußverkehr, Radverkehr, ÖPNV)
  • Schutz und Sicherheit der schwächeren Verkehrsteilnehmer (Radfahrende, zu Fuß Gehende)
  • Parkierungsregelungen mit der Möglichkeit zur Bewirtschaftung und Neuordnung
  • ein durchgängiges Radwegenetz mit Anbindung an das überörtliche Landesradfernwegenetz
  • Schaffung bzw. Neuausrichtung von Radabstellplätzen
  • Reduzierung der gefahrenen Geschwindigkeit in der gesamten Ortslage
  • die Verbesserung und Anpassungen an die aktuellen Anforderungen des ÖPNV

Bei den genannten Schwerpunkten wurden konkret Bereiche benannt, die Konfliktpunkte aufweisen. Diese sind aus verkehrlicher Sicht zu mindern oder ganz zu beheben. Darüber hinaus wurden Aussagen zu Verbesserungsoptionen erarbeitet, die beispielhaft an signifikanten Stellen aufgezeigt wurden und als Grundlage für eine Maßnahmenpriorisierung dienen. Das Mobilitätskonzept hat die Situation im Bestand mit Verkehrserhebungen erfasst, die Ergebnisse bewertet und sie mit allgemeinen Aussagen zur zukünftigen Verkehrsentwicklung und den Wünschen aus der Bürgerschaft abgeglichen, die bei den Quartiersspaziergängen aufgetreten sind.

Im Rahmen des Mobilitätskonzeptes werden insgesamt 328 Maßnahmen vorgeschlagen. 26 Maßnahmen haben höchste Priorität, da sie von sehr hoher Bedeutung oder schnell umsetzbar sind und die Situation in Rheinstetten sofort bzw. maßgeblich verbessern können.

63 Maßnahmen werden als Maßnahmen mit hoher Priorität oder kurzfristig umsetzbar eingestuft und 111 Maßnahmen als Maßnahmen mit geringer Priorität oder mittelfristig umsetzbar.

Die restlichen 128 Maßnahmen mit geringer Priorität sind i.d.R. auch von Belang, wenngleich von geringerer Bedeutung (v. a. die Ordnung des Parkens in Bereichen ohne Parkdruck oder Gehwegparken) oder können erst realisiert werden, wenn andere Maßnahmen fertiggestellt sind.

Als eine der wichtigsten Maßnahmen wird die für den gesamten Ort geplante Ordnung des ruhenden Verkehrs gesehen, mit der erreicht werden soll, dass

  • die Gehwege gut begehbar sind
  • die Querung von Fußgängern gut und sicher und auch besser sichtbar werden
  • und die Befahrbarkeit der Straßen für alle Fahrzeuge im Begegnungsfall, vor allem aber für Einsatzfahrzeuge, gesichert wird

Die für den fließenden Kfz-Verkehr enthaltenen Konzeptideen oder die Vorschläge für die ÖPNV-Konzeption sind hingegen nur als Diskussionsgrundlage für eine Verbesserung der Situation in den Durchgangsstraßen zugunsten des Umweltverbundes zu sehen. Sie sollen bei der Entwicklung von den gewählten Maßnahmen dahingehend beachtet werden, dass dadurch keine Ausschlusskriterien oder Behinderungen entstehen, wenn der nächste Teil des Mobilitätskonzeptes ausgearbeitet wird.

Durch die Gesamtheit der Maßnahmen des Mobilitätsentwicklungskonzepts kann in Rheinstetten die Verkehrssicherheit verbessert und die Attraktivität für den Rad- und Fußverkehr gesteigert werden. Die genannten Konfliktpunkte können durch geeignete Maßnahmen entschärft und der ruhende Verkehr neu geordnet werden. Die Verkehrsnachfrage kann sich im Sinne der Mobilitätswende von der motorisierten Fortbewegung zu den Verkehrsmitteln des Umweltverbunds verschieben, wodurch ein Beitrag zur Dekarbonisierung (Einsatz kohlenstoffhaltiger Energieträger so weit wie möglich zurückzudrängen) im Verkehrssektor erreicht werden kann.“


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