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Mahnmal entsteht am „Roten Platz“ in Mörsch

| Aus dem Gemeinderat


Stelen erinnern an die Zerstörung des Stadtteils

Auf dem sogenannten „Roten Platz“ im historischen Ortskern von Mörsch wird beim Bürgerbrunnen anlässlich des 75. Jahrestags der Zerstörung des Stadtteils ein Mahnmal aufgestellt. Der Gemeinderat hat sich bei seiner Ende November ohne Gegenstimmen und mit einer Enthaltung für die Platzierung mehrerer Stelen ausgesprochen. Diese sollen als Schautafeln fungieren. Einen ersten Entwurf, der auf Anregung des Heimatvereins entstanden ist, präsentierte Anja Schwarz-Düser vom Karlsruher Büro Schwarz-Düser/Düser. Hinsichtlich der inhaltlichen Aufbereitung der historischen Ereignisse in Wort und Bild, die dann auf den Elementen zu sehen sein wird, sieht ein Teil des Gemeinderats allerdings noch Bearbeitungsbedarf. Gerechnet wird mit einmaligen Anschaffungskosten von rund 20 000 Euro, wovon 14 000 Euro durch Zuschüsse der Kulturstiftung der Sparkasse gedeckt werden sollen.

Der Entwurf sieht drei konisch zulaufende, zweigeteilte und etwa 1,80 Meter hohe und 40 bis 70 Zentimeter breite Elemente vor. Deren Bruchkanten sollen farblich hervorgehoben und den Bruch in der Ortsgeschichte symbolisieren. Eine der Stelen könnte nach Ausführungen von Anja Schwarz-Düser mit einem Übersichtsplan und Ausschnitten aus dem Buch „Mörsch im April 1945 – Rückkehr in ein ausgebranntes Dorf“ versehen werden. „Für das zweite Element sind historische Fotos von Häusern und Straßenzügen geplant.“ Die dritte Stele werde die Kirche thematisieren, die 1945 ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden war.

„Ich bin dem Heimatverein für diese Initiative sehr dankbar“, lobte OB Schrempp die Idee. Stadträtin Babette Schulz (Die Grünen) begrüßte den Vorschlag, gab aber zu bedenken, dass eine undifferenzierte Aufbereitung der Texte und Bilder problematisch sein könnte. „Es sollte nicht so aussehen, als sei Mörsch nur in der Opferrolle gewesen.“ Auch Bernd Urban (FDP) und Otto Deck (BfR) sind der Meinung, eine differenzierte Darstellung sei vonnöten. Der Antrag von Otto Deck, die Aufarbeitung der Zerstörung Mörschs wissenschaftlich fundiert von Historikern erledigen zu lassen, lehnte der Gemeinderat bei zehn Enthaltungen mehrheitlich ab. Walter Linsin gab indes – wie auch Schrempp – zu bedenken, dass solche Stelen inhaltlich nicht zu sehr überfrachtet werden sollten. Franz Deck (CDU) zeigte sich unsicher ob der Tatsache, dass das Mahnmal sich inhaltlich lediglich Mörsch und nicht ganz Rheinstetten widmen werde. Er enthielt sich dann bei der Entscheidung.(m.f.G.d.BNN, Susanne Garcia)


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