| Aus dem Gemeinderat Schulentwicklung
Schulleitung der Pestalozzischule stellt ihr künftiges Konzept für die neue Schulform vor
Schon etwas schlucken musste der ein oder andere Gemeinderat, als Schulleiterin Doris Wesserling und ihre Stellvertreterin Katharina Freiesleben ihre Konzeption für die neue Ganztagesschule in Mörsch vorstellten. Wesserling hat insbesondere Wünsche bezüglich zusätzlicher pädagogischer Mitarbeiter vorgetragen. Der Gemeinderat muss sich darüber Gedanken machen, ob die Kommune dabei finanziell mit einsteigt, oder ob man sich mit dem, was das Land als Personalausstattung finanziert, zufrieden gibt.
Grundsätzlich will die Schulleitung eine Ganztagesschule in der Wahlform für die Klassen eins bis vier. Bei der verbindlichen Form nehmen alle Schüler der Schule am Ganztagsbetrieb teil, bei der Wahlform besteht die Möglichkeit der Teilnahme. Das heißt, an der Schule werden sowohl Schüler unterrichtet, welche am Ganztagsbetrieb teilnehmen, als auch Schüler, welche nicht am Ganztagsbetrieb teilnehmen. Wesserling überraschte die Gemeinderäte nicht nur damit, dass alle Klassen von eins bis vier sofort, sprich am Tag des Einzugs in die neue beziehungsweise umzubauende Mörscher Ganztagesschule, mit dem Ganztagsbetriebs beginnen, sondern gleichzeitig die Horte für die Schülerbetreuung aufgelöst und die dortigen Betreuungskräfte als pädagogische Mitarbeiter in die neue Schulform integriert werden. Die Ganztagesschule soll an vier Wochentagen à acht Zeitstunden laufen, am fünften Wochentag ist dann an der Mörscher Grundschule wie gehabt normaler Unterrichtsbetrieb. An dem letzten Unterrichtstag der Wochen solle es ein freiwilliges Schulangebot geben.
Der Unterricht für die Halbtags- und Ganztages-Kinder soll in der ersten und zweiten Klasse von 7.45 bis 12.15 Uhr gehen. Nach dem Mittagessen soll unter dem Stichwort „Individuelles Lernen“ Unterricht für Ganztages-Kinder und unter dem Stichwort „Interessens- und Gruppenzeit“ betreut von Erzieherinnen und pädagogischen Mitarbeitern angeboten werden. In diesen beiden ersten Klassen haben die Kinder 24 Wochenstunden Unterricht. In den Klassen drei und vier sind für Halbtags- und Ganztages-Kinder 27 Wochenstunden vorgesehen. Einmal ist dann nachmittags Unterricht.
Aufbauend auf Montessori-Pädagogik sollen im Leitbild der Schule Theaterspiel, Medienbildung, Musikangebote, Präventionsprojekte und Natur- und Umweltschutz Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sein.
Gemeinderat und Stadtverwaltung nahmen die Präsentation der Pädagoginnen zur Kenntnis und wollen bis zur Sommerpause entscheidende Weichen stellen. Tenor: Alle Ausgaben für den künftigen Betrieb der neuen Ganztagsschule müsse man auch unter Gleichheitsgesichtspunkten im Vergleich zur Ganztagesschule in Forchheim sehen. Unabhängig davon werden auf die Stadt Rheinstetten für den Bau und die Einrichtung der neuen Mörscher Ganztagesschule sowie der Sanierung und dem Umbau dreier Kindergärten in den nächsten Jahren allein Kosten von rund 20 Millionen Euro zukommen. „Das sind Kosten, fast vergleichbar mit den Investitionen in das neue Schulzentrum der weiterführenden Schulen in Mörsch,“ so Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU).
Die Umbauphase wird im Gegensatz zur Containerlösung beim Bau des neuen Mörscher Schulzentrums als eine Art Verschiebebahnhof laufen. Sobald die Planungen für den Umbau der Pestalozzischule stehen und die Bauarbeiten beginnen sollen, wird die Mörscher Grundschule in die Albert-Schweitzer-Schule ausgelagert. Der Umbau und die Erweiterung der Pestalozzischule soll zwischen 2023 und 2025 laufen, und der Altbau der Johann-Ruprecht-Schule soll dann für den Kindergartenbetrieb bis Ende 2027 fertiggestellt sein. Den Start für die Ganztagesschule, sprich zunächst in Pestalozzischule mit Außenstelle Albert-Schweitzer-Schule, stellt sich die Schulleitung für 2024 vor. Wenn dann die Pestalozzischule mit Hebelschule komplett umgebaut ist, könnte die Ganztagesschule Ende 2025/Anfang 2026 in die neuen Gebäude einziehen. (m.f.G.d.BNN)