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Landebahn-Rückbau steht vor Gewerbe-Ansiedlung

| Aus dem Gemeinderat


3 Hektar am Messering sollen genutzt werden / Investor will schnell bauen / Ausgleichsmaßnahmen geplant

Die ehemalige Landebahn an der Messe Karlsruhe
Pläne für das Gebiet an der Messe Karlsruhe: im Vordergrund die rückzubauende ehemalige Landebahn, im Hintergrund die an die bestehende Bebauung (rechts) geplante neue Gewerbefläche. Foto: krk

Der Bebauungsplan „Gewerbegebiet Neue Messe“ soll im beschleunigten Verfahren geändert werden. Das hat der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) in seiner Sitzung am Dienstagabend mit großer Mehrheit bei zwei Gegenstimmen der Grünen beschlossen. Konkret geht es um ein ungefähr 3 Hektar großes Grundstück am nördlichen Ende des Messerings im Anschluss an das Unternehmen GLS. Für das Grundstück gibt es bereits einen Kaufinteressenten, der dort einen Gewerbebetrieb neu ansiedeln möchte, informierte Bürgermeister Michael Heuser.

Die Planung wurde von Sigrid Telpl von der Bauverwaltung und Petra Schippalies vom gleichnamigen Karlsbader Planungsbüro vorgestellt. Die Fläche ist im Flächennutzungsplan als Grünfläche ausgewiesen, ist allerdings im Zuge der Fortschreibung als Prüffläche für Gewerbe aufgenommen. Diese Änderung ist als Einzeländerung, so die Vorlage der Verwaltung, beim Nachbarschaftsverband bereits beantragt. Im beschleunigten Verfahren besteht die Möglichkeit, den Flächennutzungsplan nach Satzungsbeschluss im Wege der Berichtigung anzupassen.

Voraussetzung für eine gewerbliche Nutzung aber ist, so im öffentlich-rechtlichen Vertrag zwischen Regionalverband und mehreren anderen Partnern geregelt, dass dies nur zulässig ist, wenn der Rückbau der ehemaligen Landebahn des früheren Flughafens Forchheim erfolgt ist. Wegen dieser Problematik – die Messe Karlsruhe braucht diese Flächen derzeit noch für Parkzwecke, der Investor aber hat Interesse, möglichst bald zu bauen – hat es bereits eine eigentlich nicht erforderliche Behördenbeteiligung gegeben. Die Stellungnahmen unter anderem von Regierungspräsidium, Regionalverband, Nachbarschaftsverband sowie Karlsruher Messe- und Kongress GmbH (KMK) sind in die Planungssynopse eingearbeitet. Danach ist es möglich, den Satzungsbeschluss für die Änderung vor dem Rückbau der Landebahn zu fassen, wobei dieser verbindlich bis September 2021 erfolgt sein muss. Für das Gebiet, so Schippalies, soll es maximal drei Zufahrten geben und mindestens zehn Prozent der Dachflächen müssen begrünt werden, zudem sollen Bäume im Bestand erhalten werden. Im Kurvenbereich des Messerings solle es an der Fahrbahn keine Parkplätze geben. Als Ausgleichsmaßnahmen sollen 33 Bäume neu gepflanzt und das alte Wohngebäude an der ehemaligen Standortschießanlage im Mörscher Wald soll abgerissen werden.

Weiter sind die Aufwertung von Magerwiesen und der Einsatz vorhandener Ökopunkte geplant. Der Rückbau der Landebahn soll, so Umweltkoordinator Martin Reuter, zu Acker/Wiese oder höherwertig als Biotop erfolgen. Die Bebauungsvorgaben sollen analog zu den Vorschriften des südlicher liegenden Gewerbegebiets festgezurrt werden. Mit Zustimmung des AUT erfolgen als nächste Schritte die öffentliche Auslegung des Planentwurfes und die Beauftragung des Landebahn-Rückbaus.(m.f.G.d.BNN)


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