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Längere Badesaison und höhere Gebühren

| Aus dem Gemeinderat Seen


Ausschuss ist für Veränderungen am Epplesee / Besucherandrang soll besser gesteuert werden

Die Badesaison am Epplesee soll um vier Wochen verlängert werden und künftig vom 1. April bis Ende Oktober und nicht mehr wie bisher vom 15. April bis 15. Oktober dauern. Dafür hat sich der Verwaltungs- und Finanzausschuss (VFA) Rheinstetten in seiner jüngsten Sitzung ausgesprochen. Außerdem hat er dem Gemeinderat eine Anpassung der Badegewässerverordnung und der Parkgebühren empfohlen.

Ausgehend von einem ähnlichen Besucheransturm wie im vergangenen Jahr betonten Oberbürgermeister Sebastian Schrempp (CDU) und Ordnungsamtsleiter Ronald Daum die Sinnhaftigkeit einer Steuerung des Besucherandrangs über Parktarife und deutlich erkennbare Verkehrsführung, um neuerliche Straßensperrungen, wie sie im Sommer 2020 nötig waren, zu vermeiden.

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss sprach sich bei drei Gegenstimmen aus der CDU dafür aus, künftig sieben Euro für das vor Ort erworbene Tagesticket zu verlangen, für Tagestickets im Vorverkauf, sogenannte E-Tickets, die dann über ein entsprechendes Online-Bezahlsystem erworben werden können, sollen sechs Euro fällig werden.

Die Preise sollen sich zusammensetzen aus der Parkgebühr und jeweils zwei „Umwelt-Euros“, die ohne Abzug komplett in die Stadtkasse fließen. Zugleich soll es kein Feierabendticket mehr geben und der Preis für die Saisonkarte von 70 auf 120 Euro angehoben werden – von denen 30 Euro als „Umwelt-Euro“ direkt an die Stadt fließen.

Die Ausschussmitglieder der CDU hätten eine andere Variante ohne einen um einen Euro günstigeren Vorverkaufspreis und mit einem Saison-Ticket zum Preis von 100 Euro favorisiert, von denen ebenfalls 30 Euro direkt an die Stadt geflossen wären.

Der Vorschlag der Verwaltung, einen Hundestrand am Epplesee auszuweisen, stieß auf breite Zustimmung – mit Fragezeichen versehen bleibt jedoch vorerst noch dessen genaue Ausdehnung. Grundsätzlich soll der Bereich in der nördlichen Kurve des Sees zwischen Familienstrand und der sogenannten „Mix-Zone“ angesiedelt sein, in der künftig offiziell sowohl FKK als auch der Aufenthalt in Badebekleidung erlaubt sein soll. Wichtig war den Ausschussmitgliedern ein problemloser Zugang zum Hundestrand.

Auch der FKK-Bereich unterhalb des Biergartens „Seegugger“ soll künftig noch deutlicher als solcher beschildert werden, damit einhergehen soll ein explizites Verbot von FKK am Familienstrand. Bei Nichteinhaltung würde ein Bußgeld in Höhe von 55 Euro fällig. Der Bußgeldkatalog soll generell nach oben hin angepasst werden, auch beim Abstellen motorisierter Fahrzeuge außerhalb der dafür vorgesehenen Flächen oder dem nächtlichen Parken außerhalb der zulässigen Zeiten sollen künftig 55 Euro fällig werden – bislang sind es 35 Euro. Bezüglich der Zufahrt zum Seegugger und Ausnahmen bei der Parkordnung für Menschen mit Gehbehinderung regte Heinz Wöstmann (CDU) an, hierzu noch vorrangig betroffenen Gruppen wie etwa den Beirat für Menschen mit Behinderung zu befragen.

Dem von der Verwaltung angedachten Verbot von Shisha-Pfeifen hat der Verwaltungsausschuss mit sechs Gegenstimmen und vier Enthaltungen eine Absage erteilt. Argumentativ gehe es um die Gefahr, die durch Glutnester wie bei Feuerstellen entstehe – realistisch betrachtet gebe es allerdings auch elektrische Shishas, merkte dazu Luca Wernert (Bündnis 90/Die Grünen) an.

Die bisherige Regelung, nach der sich Kinder bis zum Alter von 14 Jahren nur in Begleitung eines Erwachsenen im Uferbereich und im Wasser aufhalten dürfen, wurde vom Ausschuss als realitätsfremd bewertet und aus der zukünftigen Verordnung herausgenommen.

Die Nutzung von Stand-up-Paddle-Boards soll in Rheinstetten künftig nicht nur am Epplesee, sondern auch am Fermasee erlaubt sein. Das Gleiche gilt für Luftmatratzen. Mit einer Bojenkette wird die Grenze zum Naturschutzgebiet dafür nochmals deutlich sichtbar hervorgehoben. (m.f.G.d.BNN)


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