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Kindertagespflege: Nachfrage steigt weiter

| Aus dem Gemeinderat


Wachsend nachgefragt wird in Rheinstetten die Kindertagespflege, die durch den Tageselternverein Ettlingen und südlicher Landkreis Karlsruhe (TEV) organisiert wird. Die Kindertagespflegepersonen (zumeist Tagesmütter, selten Tagesväter) werden über den Tageselternverein weitergebildet und besitzen eine gültige Pflegeerlaubnis. Martina Schubert, Fachberaterin des Tageselternvereins, gab in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Rheinstetten in Anwesenheit von Azra Bredl, Vorsitzende ihrer Organisation, den Mitgliedern des Gremiums einen Erfahrungsbericht zur Tagespflege und der sogenannten Platzpauschale in Rheinstetten.

Diese Pauschale soll dazu dienen, Einkommensausfälle für Kindertagespflegepersonal, die in Rheinstetten Pflegeplätze vorhalten, im Falle der Nichtbesetzung für einen gewissen Zeitraum auszugleichen. Für die Auszahlung dieser Pauschale ist entsprechend der in Rheinstetten zur Verfügung stehenden, anerkannten Tagespflegeplätze ein Festbetrag in Höhe von 22 600 Euro im Haushalt 2018 eingestellt. Seit Januar 2017 besteht diese Förderung. Ziele waren, wie Martin Schubert ausführte, bestehende Plätze zu sichern und neue zu schaffen, Vertretungsplätze vorzuhalten und das Angebot der Kinderbetreuung in Randzeiten und bei größeren Betreuungsumfängen zu erweitern. Die „Platzpauschale“ als Sicherheit für die Tagesmütter habe ihre Wirkung entfaltet. Seit Einführung in Rheinstetten habe es einen deutlichen Zuwachs an Tagesmüttern gegeben. 2016 waren es sechs, aktuell zwölf. Drei weitere Tagesmütter befänden sich in Qualifizierung.

Die Betreuungsverhältnisse hätten sich ebenfalls deutlich geändert. Seien es zum Stichtag 1. März 2016 21 Kinder gewesen, würden jetzt 43 Kinder über die Tagespflege betreut. Alle Kinder sind unter drei Jahren alt. Vier Kinder davon werden beim Tageselternverein in Ettlingen betreut.

Durch die monatliche Förderung eines Vertretungsplatzes seien derzeit vier Tagesmütter in Tandems zusammen, die sich im Bedarfsfall gegenseitig vertreten könnten. Dadurch sei eine verlässliche Betreuung möglich. Die Betreuungsumfänge in der Kindertagespflege haben seit 2016 deutlich zugenommen. Gab es 2016 noch 32 Prozent der Betreuungsverhältnisse mit weniger als zehn Stunden wöchentlich, sind es 2019 noch 15 Prozent. Die Steigerung der Verträge mit wöchentlichen Umfängen von 20 bis 40 Stunden von 23 auf 38 Prozent spiegelten die gesellschaftliche Entwicklung wider. „Viele Frauen gehen nach dem 1. Geburtstag des Kindes zurück in ihren Beruf“, meinte Martina Schubert. Kindertagespflege diene nunmehr weniger der stundenweisen Entlastung, sondern sei wichtige Voraussetzung, um wieder in den Beruf einsteigen zu können. Vor allem Ganztagesplätze seien gefragt und oft schon langfristig belegt. Die Rheinstettener Tagesmütter dankten für die kommunale Unterstützung. Rheinstetten übernehme neben den Investitionszuschüssen auch die jeweiligen Qualifizierungskosten.

Kritisch merkte Babette Schulz (Grüne) an, dass nicht alle Mütter die Wahl zwischen der Tagespflege und U3-Kindertagesplätzen hätten, weil die Stadt von Letzteren noch zu wenig vorhalte. Sie wünschte, in den Beschlussvorschlag zur Anpassung des bestehenden Vertrags zwischen Stadt und Tageselternverein die Zahl der nicht Wohnort gebundenen Tagespflegeplätze auf zunächst zehn zu begrenzen.
Dem verschloss sich die übergroße Mehrheit des Gremiums mit dem Hinweis auf die Wahlfreiheit der Eltern. Sodann wurde der Vertrag mit dem TEV so weit geändert, dass die Platzpauschale auch außerhalb Rheinstettens gewährt wird, wenn Pflegeplätze mit Rheinstettener Kindern belegt sind. (m.f.G.d.BNN)


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