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Hochwasserrückhalteraum „Bellenkopf/Rappenwörth“

| Polder


Das Regierungspräsidium (Landesbetrieb Gewässer) hat beim Landratsamt Karlsruhe das Planfeststellungsverfahren zum Bau und Betrieb eines neuen Hochwasserrückhalteraums (Polder) im Bereich Bellenkopf/Rappenwört beantragt. Der geplante Polder erstreckt sich auf die Gemarkungen der Städte Karlsruhe und Rheinstetten (Landkreis Karlsruhe) sowie der Gemeinde Au am Rhein (Landkreis Rastatt). Auf einer Fläche von 510 Hektar soll ein Rückhaltevolumen von 14 Millionen Kubikmeter geschaffen werden.

Nach einer langen und komplexen Phase der ingenieurmäßigen Ausarbeitung der erforderlichen Planunterlagen und der fachlichen Studien zu vielfältigen Fragestellungen, insbesondere auch zu Natur- und Umweltfragen, sollen das Projekt und die damit verfolgten Ziele in mehreren Veranstaltungen den Bürgerinnen und Bürgern sowie den Kommunen, Verbänden und Fachbehörden vorgestellt werden.

Vorgesehen ist, dass der Landesbetrieb Gewässer als Vorhabenträger Informationsveranstaltungen in Karlsruhe und Rheinstetten anbietet.

„Ich lege großen Wert darauf, dass das Projekt transparent dargestellt und die Öffentlichkeit umfassend informiert wird, um alle Belange in das Verfahren und in den weiteren Planungsprozess mit einbringen zu können“, verweist Regierungspräsident Dr. Rudolf Kühner auf die guten Erfahrungen, die seine Behörde bereits im Jahre 2008 bei Bürgerinformationsveranstaltungen in Rheinstetten-Neuburgweier und Karlsruhe-Daxlanden gewonnen hatte. Damals ging es in erster Linie um die Darstellung des Planungsstandes und um die zu treffende Variantenentscheidung. In den Informationsveranstaltungen des Regierungspräsidiums besteht für alle Bürgerinnen und Bürgern die Möglichkeit zur Information und Diskussion.

Das Planfeststellungsverfahren mit seinen gesetzlich vorgesehenen Beteiligungs- und Erörterungsschritten wird vom Landratsamt Karlsruhe als der zuständigen unteren Wasserbehörde durchgeführt. Nach den Sommerferien sollen die umfangreichen und komplexen Planunterlagen, insgesamt handelt es sich um 26 prallgefüllte Ordner, allen Kommunen, Verbänden und zu beteiligenden Fachbehörden zur förmlichen Anhörung übergeben werden. Nach Auswertung der eingehenden Vorschläge und Anregungen sowie nach den Rückmeldungen aus den Bürgerinformationsver-anstaltungen ist die Planung gegebenenfalls anzupassen. Alsdann werden die Planunterlagen durch das Landratsamt öffentlich ausgelegt und jeder Betroffene beziehungsweise Interessierte kann sich zum Vorhaben äußern.

Die genauen Termine und Fristen hierfür werden vom Landratsamt rechtzeitig bekannt gegeben.

Das Regierungspräsidium rechnet mit einer mindestens zweijährigen Verfahrensdauer, ehe eine Entscheidung über den Genehmigungsantrag ergehen kann.

Der geplante Polder „Bellenkopf/Rappenwört“ wird eines Tages einer von vier großen Hochwasserrückhalteräumen im Rahmen des sogenannten Integrierten Rheinprogramms im Bereich des Regierungsbezirks Karlsruhe sein. Im Dezember des vergangenen Jahres konnte nach mehrjähriger Bauzeit der Probebetrieb für den Polder Söllingen/Greffern erfolgreich durchgeführt werden. Mit seinen 12 Millionen Kubikmeter Rückhaltevolumen steht er seitdem für den uneingeschränkten Hochwassereinsatz zur Verfügung. Einige Kilometer rheinabwärts bei Philippsburg wird derzeit der Polder Rheinschanzinsel mit circa 6,2 Millionen Kubikmeter Rückhaltevolumen gebaut. Bei planmäßigem Verlauf wird dieser Rückhalteraum voraussichtlich im Jahre 2014 fertig gestellt werden. Ein weiterer Rückhalteraum mit der Bezeichnung „Elisabethenwörth“ auf der Gemarkung Dettenheim befindet sich in einem frühen Planungsstadium.

Die Planung für den künftigen Polder ist abgestimmt auf die im benachbarten Kastenwört geplante Trinkwassergewinnung der Stadtwerke Karlsruhe.


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