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Grundsteinlegung für HWK in Rheinstetten


79 Plätze für Menschen mit Behinderung

Grundsteinlegung: Wolfgang Eitel, Michael Auen, Renate Breh, Beate Bister, Sebastian Schrempp und Christoph Schnaudigel (von links) auf der Baustelle im Gewerbegebiet Leisbuckel an der B36. Foto: krk
Grundsteinlegung: Wolfgang Eitel, Michael Auen, Renate Breh, Beate Bister, Sebastian Schrempp und Christoph Schnaudigel (von links) auf der Baustelle im Gewerbegebiet Leisbuckel an der B36. Foto: krk

„Wir sind stolz auf dieses Projekt hier in Rheinstetten“ sagte Oberbürgermeister Sebastian Schrempp gestern bei der Grundsteinlegung für die neue Betriebsstätte der Hagsfelder Werkstätten Karlsruhe (HWK) im Gewerbegebiet Leisbuckel. Und Michael Auen, Vorsitzender der Lebenshilfe Karlsruhe, Ettlingen und Umgebung sowie Hauptgeschäftsführer der HWK, sprach von einem „Kleinen Aufbruch“. Er dankte der Lebenshilfe-Stiftung Karlsruhe als Bauherrin für die Investition. In Rheinstetten entsteht ein einstöckiges Gebäude mit 2 500 Quadratmetern Nutzfläche mit Produktion/Lager, Förder- und Betreuungsbereich, Küche/Kantine sowie Verwaltung. Hier werden nach der Fertigstellung Ende Oktober 2019 an 79 Plätzen 110 Menschen mit psychischer Erkrankung, Hirnschädigungen oder Mehrfachbehinderungen Förderung, Arbeit und eine geregelte Tagesstruktur finden, die bisher in Ettlingen auf beengtem Raum untergebracht waren. Geplant sind 79 Plätze im Förder- und Betreuungsbereich sowie in der Berufsbildung Teilzeitwerkstatt und in der Produktion für psychisch kranke und Menschen mit erworbenen Hirnschädigungen in Teil- oder Vollzeit.

Vorsitzender Auen bezog sich auf Artikel 3 des gerade 70 Jahre alten Grundgesetzes, wonach niemand wegen seiner Behinderung benachteiligt werden darf und ein Recht auf Wahl des Arbeitsplatzes hat. „Stifte Zukunft“, so Renate Breh, Vorsitzende der Lebenshilfe-Stiftung, „ist seit 2004 unser Motto und wir investieren hier sechs Millionen Euro – wenn’s langt – für Menschen mit Behinderung“. Der Landkreis als Träger der Eingliederungshilfe begrüße die dezentralen Einrichtungen, sagte Landrat Christoph Schnaudigel. „Inklusion braucht für die Menschen passgenaue Betreuungs- und Arbeitsangebote.“

Moderatorin Andrea Sauermost von der Lebenshilfe-Unternehmenskommunikation wies darauf hin, dass Rheinstetten schon 2017 ein Jahr unter das Thema „Inklusion“ gestellt habe und die HWK „mit offenen Armen aufgenommen wurde“. Schrempp griff das auf und betonte, dass 2017 ein enormes Erlebnis war und viel bewirkt habe. „Die Menschen mit Behinderung sind zum Teil aus unserem Stadtbild verschwunden, weil sie täglich nach Ettlingen gebracht wurden. Das wird sich jetzt ändern. Deshalb ist es gut, dass von der Zentralität Ettlingens etwas abgerückt wird“. Ein Wunsch sei, in Rheinstetten auch ein Leben in Wohngruppen zu ermöglichen. Der Grundstein sei seit Jahrhunderten der erste Bauteil für ein bedeutendes Gebäude, er ist ein Zeitzeuge mit Dokumenten aus der Bauzeit und zugleich eine Würdigung von Bauherr und Funktion, betonte Wolfgang Eitel, Geschäftsführer der bauausführenden Vollack GmbH. Und die künftigen Nutzer? „Sie waren“, so Sauermost, „nach ihren Wünschen und Ideen für die Betriebsstätte gefragt worden.“ Was dabei in Wort, Bild und Collage herauskam, erläuterte deren Sprecherin Beate Bister. „Mehr Platz, Licht und Raum als bisher“, höhenverstellbare Küche und Arbeitsplätze, Ruheraum mit Liegen, ein Hochbeet für Kräuter und Gemüse und eine gute ÖPNV-Anbindung nannte sie beispielhaft und sagte „Wir freuen uns auf den Umzug“. (m.f.G.d.BNN)


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