Logo Stadt Rheinstetten

Ganztagsgrundschule stärkt den Bildungsstandort Rheinstetten

| Schulentwicklung


Ende Februar traf der Bescheid des Regierungspräsidiums Karlsruhe ein: Die vom Gemeinderat beschlossene Einführung eines Ganztagsbetriebs an der Schwarzwaldschule wurde vom Land genehmigt. Zusammen mit weiteren 51 Grundschulen in Baden-Württemberg weitet Rheinstetten damit seine Bildungs- und Betreuungsangebote nochmals deutlich aus. „Ich freue mich sehr, dass wir den Eltern nun ein zusätzliches Angebot bieten können und damit Rheinstetten als Bildungsstandort sukzessive weiter ausbauen und stärken“, sagte Oberbürgermeister Sebastian Schrempp. Die Einrichtung eines Ganztagsangebots ist ein wichtiges Element der Schulentwicklung in Rheinstetten, der Beschluss des Gemeinderats fiel im letzten Jahr einstimmig. Auch die schulischen Gremien stimmten für die Neuerung. Umfragen bei Eltern hatten bestätigt, dass Interesse an einem solchen Angebot besteht.

Dem Antrag der Stadt vorausgegangen war der im Jahr 2013 gestartete Grundschul-Entwicklungsprozess, ein umfassender Beteiligungsprozess mit Schulen, Eltern, Politik und Verwaltung. Dort entstand eine Qualitätsmatrix für die Grundschulen der Zukunft. Darauf basierend hatte sich der Gemeinderat mit den künftigen Grundschulstandorten in Rheinstetten befasst und sich unter anderem darauf festgelegt, dass es im Stadtteil Forchheim künftig nur noch einen Grundschulstandort an der jetzigen Schwarzwaldschule geben soll, der auch einen Ganztagsbetrieb ermöglicht. Um die Voraussetzungen dafür zu schaffen, investiert die Stadt als Schulträger rund 2,85 Millionen Euro in den notwendigen Umbau der Räumlichkeiten – denn Ganztagsschule nach der Rheinstettener Qualitätsmatrix bedeutet nicht nur eine Ausweitung der Unterrichts- bzw. Betreuungszeiten, sondern auch die Umsetzung eines neuen pädagogischen Konzepts.

Die Ganztagsgrundschule wird in der sogenannten „Wahlform mit sukzessivem Aufbau“ eingeführt. Konkret bedeutet das, dass die Eltern weiterhin die Möglichkeit haben werden, ihr Kind für den Halbtagsbetrieb anzumelden – eine verpflichtende Ganztagsbetreuung für alle wird es also nicht geben. „Uns war wichtig, dass die Entscheidungsfreiheit bei den Eltern bleibt und sie die Möglichkeit haben, die Betreuungsform zu wählen, die zu ihrer persönlichen Lebenssituation passt“, so OB Schrempp. Sukzessiver Aufbau bedeutet, dass die Zusammenführung der Grundschulen in Forchheim und der Aufbau des Ganztagsbetriebs zum Schuljahr 2017/18 mit den Schülerinnen und Schülern beginnt, die in die 1. Klasse eingeschult werden. Nach und nach werden dann die weiteren Jahrgänge folgen. Durch diesen sukzessiven Aufbau wird ein Bruch für diejenigen Schülerinnen und Schüler vermieden, die sich bereits in den höheren Grundschulklassen befinden. Sie setzen ihre Grundschulzeit im bisherigen Modell fort. Den Schulstandort an der Johann-Rupprecht-Schule wird es noch bis 2018 geben. Die Schulbezirksregelung wird demnächst den neuen Gegebenheiten angepasst und die beiden Bezirke in Forchheim zusammengefasst. Für künftige Erstklässler aus Mörsch oder Neuburgweier, die in die Ganztagsgrundschule eingeschult werden sollen, muss ein Schulbezirkswechsel beantragt werden. Das vom Gemeinderat beschlossene Konzept sieht vor, dass später auch der Umbau des Grundschulstandorts in Mörsch – einschließlich Möglichkeit eines weiteren Ganztagsangebots – folgen wird.

Beide künftig an der Schwarzwaldschule existierende Formen – der klassische Halbtagsbetrieb wie auch der neue Ganztagsbetrieb – bieten Betreuungszeiten, die ein möglichst breites Angebot für die Eltern schaffen (siehe Übersicht). Auch wenn nicht für jeden Einzelfall individuelle Zeiten geschaffen werden können, werden die Eltern doch auf umfangreiche Angebote zurückgreifen können. Zur Ergänzung der schulischen Halbtags- oder Ganztagsmodelle wird die Stadt weitere Zeiten durch eigene Kapazitäten in der Kernzeitbetreuung abdecken. Dabei unterscheiden sich die Betreuungszeiten für die Wochentage Montag bis Donnerstag von denen für Freitag. Dies ist dadurch bedingt, dass das Kultusministerium Baden-Württemberg Ganztagsmodelle maximal für vier Wochentage, nicht jedoch für fünf Wochentage vorsieht. Zum Ganztagsangebot gehört von Montag bis Donnerstag auch ein kostengünstiger Mittagstisch in der Mensa; für Halbtagsschüler kann dieser – falls gewünscht – ebenfalls hinzugebucht werden. Noch ermittelt werden soll, ob auch für den Freitag Bedarf an einem Mittagessensangebot besteht; in diesem Fall wäre über eine Ergänzung des Angebots zu entscheiden.

Mit der Ganztagsgrundschule schaffen Schulleitung und engagierte Pädagogen auch inhaltlich ein hochwertiges Angebot. Das Konzept der Schwarzwaldschule sieht für die vier Wochentage mit Ganztagsangebot nach der Mittagspause bzw. dem Mittagessen individuelle Lernzeiten für das Wiederholen und Vertiefen von Unterrichtsinhalten vor. Anschließend bieten weitere Module aus den Bereichen Kunst, Bewegung, Entdecken und Sprache/ Kommunikation den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, ihre Kompetenzen zu erweitern und Neues zu entdecken. Dazu ist auch eine Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern außerhalb der Schule vorgesehen, z.B. mit Vereinen, Stadtbibliothek, Theatern oder auch dem KIT.


Zurück