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Es klappert immer öfter auf den Feldern


Teils werden mehr als 20 Störche auf einmal gesichtet / Plastik wird Jungtieren zum Verhängnis

Ein Storch mit Küken im Nest
Ein Hingucker: Nachwuchs in einem Horst mit kleinen, jungen Störchen

Störche in Rheinstetten haben schon lange Tradition. In Rheinstetten gibt es fünf Horste, von denen aktuell vier belegt sind. Für sie zuständig ist Stefan Eisenbarth, der für die Vogelwarte Radolfzell in den Kreisen Karlsruhe und Rastatt über 50 Horste betreut. „Der Weißstorch ist der Naturschützer schlechthin. Der Schutz seines Lebensraums kommt auch unzähligen anderen Arten zugute, die sonst weniger Beachtung finden“, so der ehrenamtliche Storchenexperte, der sich noch gut an 1975 erinnern kann, als die Storchenpopulation einbrach. Damals gab es in Baden-Württemberg noch 15 Brutpaare.

Im Zuge des Wiederansiedlungsprojektes wurden 1980 die Tiere zuerst in Gehegen gehalten, verpaart und nach einem Jahr freigelassen. Der Bestand erholte sich stetig; heute sind es landesweit wieder über 1.200 Brutpaare. Jedoch dürfe man sich auf diesen Lorbeeren nicht ausruhen und den Storchenschutz vernachlässigen – jederzeit könne wieder ein Rückgang eintreten, etwa durch eine Dürreperiode, warnt Eisenbarth. Etwa die Hälfte der Jungvögel sei dieses Jahr eingegangen. Durch die niedrigen Temperaturen und Dauerregen an den Eisheiligen im Mai, konnten die Alttiere die bereits größer gewordenen Jungen nicht mehr ausreichend wärmen. Wenn Ende August die Vögel Richtung Süden in ihre Winterquartiere ziehen, ist für Eisenbarth und andere Vogelfreunde die Zeit gekommen, um die Nester von Unrat zu befreien. „Der Müll ist ein großes Problem. Wir finden Unterwäsche, Arbeitshandschuhe, Plastikfolien, Absperrband und vieles mehr. Regelmäßig verheddern sich die Jungtiere an Plastikschnüren, oder verhungern wegen eines Gummiteils im Kropf. In diesem Jahr hatten wir einen Storch mit einem Luftballon im Magen“, bedauert Eisenbarth. Vermutlich wollen die Störche mit diesen Utensilien ihr Nest polstern.

Aus Sorge um die Rückgänge der wildlebenden Vögel, sind die Weißstörche und einige Greifvogelarten in besonderem Maße geschützt. Es ist verboten, wildlebende Vogelarten vor allem bei der Brut zu stören, einzufangen oder gar zu töten. (m.f.G.d.BNN, Stefan Lumpp)


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