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2. Erklärung des Oberbürgermeisters Sebastian Schrempp zur aktuellen Lage

| Corona-Erklärungen-OB


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

ich nutze diesen Weg, um eindringlich an Sie alle zu appellieren.

Ganze Länder in Europa stehen unter Quarantäne, die medizinischen Systeme sind am Anschlag, Ärzte müssen entscheiden, wen sie noch behandeln können und wen nicht – weil die Krankenhäuser überfüllt sind. Heute habe ich mit Bürgermeisterkollegen aus Südtirol (Italien) telefoniert und mich nach deren Strategien und der Situation vor Ort informiert. Die dortige Dramatik macht mich sprachlos.

Wie ich bereits vor zwei Tagen geschrieben habe, geht es mir nicht darum, Panik zu verbreiten. Es geht mir darum, die Menschen in unserer Stadt zu sensibilisieren. Es geht mir um Respekt vor diesem Virus, der vor allem ältere und kranke Menschen herausfordert. Denn die Erfahrungen aus anderen Ländern sollten uns eine Lehre sein.

Ich treffe trotz der von uns bereits veröffentlichten Handlungsempfehlungen und Verboten und trotz der drastischen Maßnahmen vor allem in unseren Nachbarländern noch immer auf viele Menschen, die den Virus verharmlosen. Menschen, die nicht erkennen wollen, wie ernst es um die Gesundheit zahlreicher Menschen auch in unserem Land bestellt ist. In erster Linie geht es um die Gesundheit unserer Eltern und Großeltern, um die Gesundheit von bereits erkrankten Menschen. Die Verbreitung dieser Krankheit können wir nur stoppen, wenn gerade wir jungen und gesunden Menschen uns solidarisch zeigen und unseren Beitrag leisten.

Meine nochmalige Bitte/Aufforderung:
Um die Verbreitung des Virus zu reduzieren, sind wir alle angehalten, unsere engen Kontakte auf die Menschen zu beschränken, mit denen wir zusammenwohnen. Am besten zu Hause. Es gilt, die Kontakte im öffentlichen Raum soweit zu beschränken, wie es zur Erledigung des Notwendigen erforderlich ist. Hierzu zählt im Besonderen der Gang zum Einkaufen, der Gang zum Arzt/zur Apotheke und wo erforderlich, der Gang zur Arbeit, um z.B. unser Gesundheitssystem und unsere Lebensmittelversorgung aufrecht zu erhalten. Und es gilt, wenn wir an die frische Luft gehen, uns mit Abstand zu begegnen. Nicht in riesigen Ansammlungen vor Eisdielen oder auf den Spielplätzen. Und selbstverständlich helfen wir unseren Nachbarn und Angehörigen und den Menschen mit Behinderung, die sich selbst nicht alleine helfen können. Wir müssen als Stadtgemeinschaft, als Gemeinschaft unserer Vereine und Kirchen, als Arbeitnehmer und Arbeitgeber zusammenstehen und auf einander Acht geben. Wir müssen nicht alles leerkaufen, die Lebensmittel und die Hygieneartikel sind nicht knapp. Hiervon können wir uns in unseren Nachbarländern überzeugen.

Wir vor Ort haben bereits sämtliche öffentlichen Veranstaltungen verboten, wir vor Ort haben den Betrieb von öffentlichen Einrichtungen eingestellt, und ja, am liebsten hätten wir auch mit sofortiger Wirkung den Schulbetrieb eingestellt, anstatt, wie vom Land entschieden, am Montag noch einmal alle Schülerinnen und Schüler zusammen zu holen. Die Schülerinnen und Schüler bekommen die Entwicklung der letzten Tage hautnah mit. Die Schülerinnen und Schüler sind verängstigt. Die Schülerinnen und Schüler werden dennoch einen weiteren Tag in die Schule geschickt. Ich habe Verständnis für alle, die ihre Kinder morgen zu Hause behalten und sofern erforderlich, die Notbetreuung ab Dienstag in Anspruch nehmen. Unsere Schulen in unserer Stadt haben in den letzten Tagen gezeigt, dass eine verlässliche Kommunikation zwischen Schule, SchülerInnen und Eltern auch tatsächlich per E-Mail und Messenger-Diensten funktioniert.

Ich werde konsequent handeln, nachdem wir große Ansammlungen und vieles mehr in unserer Stadt verboten haben und auch gerade darüber nachdenken, wie wir z.B. eine Gemeinderatssitzung mit 30 Personen kontaktarm gestalten können: Meine Kinder bleiben morgen zu Hause.
Dies, um durch konsequentes Handeln meinen Beitrag zur Eindämmung dieser Pandemie zu leisten.

Die großen Einschränkungen, die wir alle durch ein äußerst kontaktarmes Verhalten in den nächsten Wochen erfahren, sind für uns alle schmerzhaft. Für ArbeitnehmerInnen, ArbeitgeberInnen, für Familien, für mich und für Sie. Aber sie versprechen nach Aussagen der Wissenschaftler, erfolgreich zu sein.

Achten wir gemeinsam konsequent und solidarisch auf unsere Mitmenschen und bleiben dabei gesund.

Herzlichst

Ihr Sebastian Schrempp


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