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1. Erklärung des Oberbürgermeisters Sebastian Schrempp zur aktuellen Lage

| Corona-Erklärungen-OB


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

zunächst danke ich Ihnen für den bisherigen sachlichen und besonnenen Umgang mit der „Corona-Pandemie“. Die sich stündlich verändernde Lage zeigt, dass wir uns zunehmend darauf einstellen müssen, dass die Verbreitung des Corona-Virus vorübergehend spürbare Auswirkungen auf unser gesellschaftliches Leben haben wird. Durch die Ausweisung neuer Risikogebiete (zuletzt u.a. Italien und insbesondere unsere französische Nachbarregion Grand Est) sind die Auswirkungen dieser Pandemie auch bei uns bereits deutlich spürbar.

Mein oberstes Bestreben ist derzeit, durch die Reduzierung der Zahl möglicher Kontakte dazu beizutragen, die weltweite schnelle Ausbreitung des Corona-Virus zu verlangsamen, damit unser Gesundheitssystem die große Zahl der zu erwartenden Patienten bewältigen kann. Uns als Stadtgesellschaft fällt hier eine besondere Verantwortung zu. Es gilt vor allem die aus heutiger Sicht erkannten Risikogruppen (vorerkrankte und ältere Menschen) durch unser achtsames Verhalten gemeinsam zu schützen. Der Ansatz, sich auf den Schutz der Risikogruppen zu konzentrieren, führt dazu, dass ich einige meiner Entscheidungen der letzten Wochen überdacht habe.

Daher habe ich Anfang der Woche entschieden, die anstehenden städtischen Veranstaltungen zu verschieben bzw. auf das notwendige zu beschränken. So können wir als Stadt unseren Beitrag leisten, vermeidbare Kontakte zu reduzieren. Ausgefallene Veranstaltungen lassen sich zu einem späteren Zeitpunkt nachholen. Kirchen, Vereinen und Verbänden empfehle ich, ebenso zu verfahren.

Eine besondere Herausforderung sehe ich auf uns zukommen, wenn die Schulen und Kindergärten ihren Betrieb ab dem 17.03.2020 einstellen. Persönlich halte ich es für notwendig, diesen Schritt (wie in den meisten europäischen Ländern schon beschlossen) zu gehen, da in den Schulen und Kindergärten die meisten Kontakte auf engstem Raum in unserem Alltag zu beobachten sind. Ich bin mir bewusst, dass dies gerade für die Berufstätigen und deren Arbeitgeber eine große Herausforderung darstellt. Vor allem, wenn diese in Bereichen der wichtigen Infrastruktur beschäftigt sind. Hier nenne ich zum Beispiel das Gesundheitswesen, die Energieversorgung, die Wasserversorgung, die Abwasserentsorgung, den Einzelhandel, die Behörden und Organisationen der Sicherheit… Ich bin mir auch bewusst, dass die wirtschaftlichen Folgen für uns unübersehbar sein werden – auf Zeit.

Um unser Gesundheitssystem und wichtige Teile des Staatswesens aufrecht zu erhalten, richten wir für Berufstätige aus der Gesundheitsversorgung sowie BOS (Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienste) mit betreuungsbedürftigen Kindern bis 12 Jahren in Abstimmung mit den weiteren Trägern eine Notbetreuung ein; die Voraussetzungen sind nachzuweisen.

Zeit, das ist das, was wir in der derzeitigen unübersichtlichen Lage gewinnen wollen. Zeit für die Menschen unter uns, denen das Virus besonders zusetzt. Auch wenn das Virus nach heutigen Erkenntnissen für die jungen gesunden Menschen unter uns beruhigender Weise keine Gefahr darstellt: wir sind eine Gemeinschaft aus Jung und Alt, aus Kranken und Gesunden! Und gerade deshalb müssen auch wir junge und gesunde Menschen (ich hoffe zumindest, dass dies auf mich zutrifft) unseren Teil dazu beitragen, nicht als Träger des Virus die Risikogruppen (Kranke und ältere Menschen) durch unnötige Kontakte in den nächsten Wochen zu gefährden.

Ich wünsche mir, dass wir alle näher als Gemeinschaft zusammenrücken. Hier vor Ort. In unserer Stadt. In unseren Vereinen, in unseren Kirchengemeinden, in unseren Familien- und Freundeskreisen, in der Nachbarschaft. Und uns gegenseitig helfen.

Bleiben Sie, bleiben wir alle gesund. Und noch etwas persönliches: Auch ich bin stark verunsichert, meine Verantwortung und die vielen Gedanken lassen mich schlecht schlafen. Sind wir doch eine solche Verunsicherung in den letzten Jahrzehnten nicht gewohnt gewesen. Ich bin aber zuversichtlich. Wenn wir aufeinander achten und in den nächsten Wochen unsere Prioritäten verschieben, bin ich mir sicher, dass es uns gelingt, uns und unsere Lieben zu schützen. Ich kenne viele alte und kranke Menschen. Ich bin fest entschlossen, meinen Beitrag zu deren Schutz zu leisten.

Grüße

Sebastian Schrempp

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Allgemeine Hygiene-Maßnahmen: Bitte beachten Sie im Alltag stets die Empfehlungen der Gesundheitsbehörden: https://www.infektionsschutz.de/ . Die Umsetzung ist nicht schwer - wir müssen uns diese Tipps nur immer wieder in Erinnerung rufen. Die wichtigsten Maßnahmen sind:

- Regelmäßig und gründlich Hände waschen

- Hände aus dem Gesicht fernhalten

- Richtig husten und niesen (in ein Taschentuch oder die Armbeuge, Abstand zu anderen Personen halten)

- Im Krankheitsfall Abstand halten (auch persönliche Gegenstände wie Handtücher oder Gläser nicht gemeinsam nutzen)

- Auf ein sauberes Zuhause und einen sauberen Arbeitsplatz achten

 


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