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Erinnerung bewahren: Die Namen der Kriegsopfer sichtbar machen

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Schülergruppe vor Kriegsgräbern auf dem Friedhof in Mörsch

Zum 80. Jahrestag des Endes des Zweiten Weltkrieges widmete sich ein engagiertes Projekt der 10. Klassen des Walahfrid-Strabo-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit dem Stadtarchiv einer besonderen Aufgabe: die Grabsteine der Kriegsopfer auf dem Mörscher Friedhof zu restaurieren.

Und so machten sich die Schülerinnen und Schüler der 10. Klassen mit Unterstützung von Stadtarchivarin Annelie Lauber zunächst einmal daran, anhand historischer Dokumente die letzten Kriegstage in Mörsch nachzuvollziehen und die Namen der Opfer zu recherchieren.

Ein Besuch des Kriegsgräberfeldes auf dem Friedhof verdeutlichte das Problem: Nach acht Jahrzehnten waren die meisten Namen auf den 1949 errichteten Betonkreuzen kaum noch lesbar.

Mit Unterstützung des Steinbildhauers Christoph Lehr sowie nach Gesprächen mit Oberbürgermeister Sebastian Schrempp wurde schließlich eine gute Lösung gefunden.  Anstelle einer aufwendigen Restaurierung der verblassten Schriftzüge wurden – dank der finanziellen Unterstützung der Kulturstiftung der Sparkasse Karlsruhe – neue Namenstafeln für die Grabkreuze gegossen.

Schon vor 14 Tagen hat die Schülergruppe – ausgestattet mit allerlei Gerätschaften – zunächst die Kreuze gereinigt und die Grabplatten vom Grasbewuchs befreit. Bei strahlendem Sonnenschein erfolgte am vergangenen Samstag der letzte Schritt des Projekts – die Montage der Namenstafeln.  Nun sind die Namen der auf dem Friedhof beigesetzten Kriegstoten – darunter auch zwei weißrussische Zwangsarbeiter, die am Rande des Friedhofs beerdigt wurden – wieder für alle sichtbar. Eine Rheinstettener Friedhofsbesucherin zeigte sich angetan von der Arbeit der Schülerinnen und Schüler. Sie erzählte von den furchtbaren Kämpfen am Ende des Krieges, die sie selbst noch miterlebt hatte, und dankte den Schülerinnen und Schülern für ihre Arbeit.

Um der Kriegstoten, von denen die meisten noch kurz vor Kriegsende 1945 bei den sinnlosen Kämpfen ums Leben kamen und nun auf dem Mörscher Friedhof ihre letzte Ruhestätte gefunden haben, zu gedenken und die Kriegsgräberstätte zu ehren, planen die Jugendlichen zusammen mit ihrer Lehrkraft Christoph Lembach und der Stadtverwaltung für den 8. Mai eine kleine Gedenkveranstaltung.

Hierzu sind die Rheinstettener Bürgerinnen und Bürger schon jetzt herzlich eingeladen.


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