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Ende der unendlichen Geschichte?

| Polder


Planerischer Abschluss zu Polder Bellenkopf/Rappenwört soll vor Weihnachten sein

Informationsschild zum Polder Bellenkopf-Rappenwört
Noch viel Wasser wird vermutlich den Rhein hinunterfließen, bevor die Planfeststellung für den Polder Bellenkopf/Rappenwört „wasserdicht“ ist.

Es klingt ein wenig wie in dem filmisch aufgearbeiteten Buch „Die unendliche Geschichte“ von Michael Ende: die Planfeststellung zum Hochwasserpolder Bellenkopf-Rappenwört. Voriges Jahr, zu Weihnachten, war der Abschluss angekündigt. Kommt es nun dieses Jahr noch zum Schwur? „Aktuell gehen wir davon aus, dass der Beschluss im Laufe des Monats Dezember fertig gestellt werden kann“, sagt Jörg Menzel, zuständiger Dezernent Umwelt und Technik, im Landratsamt Karlsruhe, auf Anfrage.

Mehrfach war es zu Verzögerungen gekommen bei der Planfeststellung des Hochwasserrückhalteraums im Westen von Karlsruhe und Rheinstetten, als dem derzeit größten Polderprojekt am Oberrhein. Das Umweltamt des Landkreises leitet das bereits 2013 eingeleitete Planverfahren. Jörg Menzel kündigt nun den Abschluss der Arbeiten an: „Unsere Planung aufgrund des aktuellen Bearbeitungsstandes ist der Monat Dezember, wobei es voraussichtlich in der zweiten Monatshälfte sein wird.“

Tausende Kubikmeter Erde müssen in der Bauzeit bewegt werden, 510 Hektar groß ist die betroffene Fläche, die sich auf mehr als sechs Kilometern Länge entlang des Rheins zwischen Au am Rhein, Rheinstetten und Daxlanden westlich von Karlsruhe erstreckt. Bereits im Herbst 2016 starteten die öffentlichen Erörterungstermine. Umfangreich soll am Ende das Planwerk sein, so Menzel. Es zeichne sich ab, „dass der Beschluss mehrere hundert Seiten lang sein wird“.

Zuletzt gab es „vielerlei Nachfragen zu Details“. So habe etwa die Stadt Rheinstetten „Veränderungen bei einzelnen Ausgleichsmaßnahmen angeregt“. In Arbeit war auch ein Vertragsschluss zwischen dem Land und der Stadt Karlsruhe, betreffend die Maßnahmen an der Hermann-Schneider-Allee. Die dortige Zufahrt zum Rheinstrandbad und Naherholungsgebiet Rappenwört soll nach Absicht des Planerstellers Regierungspräsidium höher gelegt werden.

Das umfangreiche Verfahren zur Planfeststellung des Rückhalteraums „Bellenkopf/Rappenwört wurde im Jahr 2013 gestartet. Über 40 Aktenordner umfassen die detaillierten Unterlagen. Das bei der Planfeststellung federführende Umweltamt beim Landratsamt hatte schon das ganze Jahr 2019 über weitere Anregungen, Einwendungen und Stellungnahmen inhaltlich gewürdigt. Zuletzt war Dezernatsleiter Jörg Menzel davon ausgegangen, dass die erwartete Planfeststellung „spätestens an Ostern vorliegen werde“. Nun soll es also kurz vor Weihnachten soweit sein. (m.f.G.d.BNN)


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