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Ein-Euro-Ticket: Rheinstetten erhöht Druck auf Verkehrsverbund

| Aus dem Gemeinderat


Oberbürgermeister Sebastian Schrempp und Gemeinderäte fordern die schnellere Umsetzung einer neuen Tarifstruktur vom KVV

Die Straßenbahn S2 an einer Haltestelle in Forchheim
Verbesserungswürdig: Die Stadtbahnlinie 2 verbindet Rheinstetten mit Karlsruhe. Die CDU will eine Direktverbindung zum Hauptbahnhof. Foto: Johannes-Christoph Weis

Die SPD-Gemeinderatsfraktion in Rheinstetten fordert erneut die Einführung eines Ein-Euro-Tagestickets für die Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs in der Großen Kreisstadt. Nikolas Karanikolas begründete diesen Wunsch damit, einen Impuls zum Umstieg vom Auto auf den öffentlichen Nahverkehr zu geben. Es nutzten immer noch zu viele Menschen das Auto im Kurzstreckenbereich. Man wolle mit dem Antrag zur Klimaverbesserung beitragen. Schon vor neun Monaten hatte die SPD einen Antrag auf Einführung eines Rheinstettener Ein-Euro-Tickets beantragt. Den ersten Antrag hatten am 19. November die übrigen Fraktionen mit der Begründung abgelehnt, dass der KVV gerade dabei sei, eine neue Tarifstruktur zu entwickeln. Es kam auch der Hinweis, dass es ein solches Angebot nicht zum Nulltarif gebe. Damals war die Rede, eine „Homezone” in Rheinstetten für die Nutzung des ÖPNV einzuführen. Der Beschlussvorschlag der SPD, ein ganzjähriges Ticket für 365 Euro für Rheinstetten anzubieten, wurde mehrheitlich abgelehnt. Zudem hatte die SPD gewünscht, die Kosten für diese „Rheinstetten Card” und die Mehrkosten bei einem Fahrpreis von einem Euro pro Tag zusammen mit dem Landratsamt und den Verkehrsbetrieben Karlsruhe zu ermitteln. Dies war mehrheitlich abgelehnt worden. Es gibt aus der Bevölkerung große Zustimmung zu dem Vorschlag, meinte Karanikolas.

Die CDU, so Heinz Wöstmann, verschließt sich dem Antrag der SPD nicht, allerdings habe sich seit der Beschlussfassung vom November nicht viel geändert. Der KVV sei beim Thema Tarifstruktur nicht vorangekommen. Es bestehe die Gefahr, dass finanziell alles bei der Stadt hängen bleibe. Er wünsche auch zu wissen, welche Zielgruppen mit dem Ein-Euro-Ticket-Antrag erreicht werden sollen. Dies solle im zuständigen Ausschuss des Gemeinderats konkretisiert werden, um dann mit dem KVV Verhandlungen aufzunehmen.

Auch Oberbürgermeister Sebastian Schrempp zeigte Neigung, dem SPD-Antrag zuzustimmen. Es sei ein Ärgernis, wie man beim Thema Tarifstruktur von Sitzung zu Sitzung vom KVV vertröstet werde. Martin Resch (Grüne) und Gerald Peregovits (ULR) wünschten den Antrag, der dem KVV vorgelegt werde, noch zu „schärfen”. Walter Linsin (SPD) sprang seinem Parteikollegen Karanikolas zur Seite und schlug vor, ein Rheinstetten-Ticket zu entwickeln, das die Bürger ab 20 Stück beim Bürgerbüro abholen könnten. Das war OB Schrempp aber doch etwas zu hemdsärmelig. Er wies auf den Aufwand für die Verwaltung hin und auf die Bürokratie bei der Verbuchung der Einnahmen aus dem Kartenverkauf. Vom Grundsatz waren sich alle einig, den Druck auf den KVV zu erhöhen, um eine Tarifstrukturreform voranzubringen. Sebastian Schrempp und Birgit Mangold (Grüne) wünschen, dass der Ausschuss für Umwelt und Technik sich auch einer Scoolcard light annimmt. Es gehe hier um eine Gebührenreduzierung für Kinder, die die Scoolcard nur zur Fahrt in ihre Rheinstettener Grundschule benötigen. Einstimmig beschloss der Gemeinderat, sich des Themas Ein-Euro-Ticket in der nächsten Ausschusssitzung anzunehmen. Danach soll der OB auf der Grundlage der Ergebnisse aus dem Ausschuss beauftragt werden, Verhandlungen mit KVV und Landratsamt zu führen. Angehängt an den Antrag hatte die CDU noch den Antrag eingebracht, sich dafür einzusetzen, die Linienführung der Stadtbahn 2 zu ändern. Sie will, dass die Bahn, den Hauptbahnhof von der Karlsruher Innenstadt aus direkt anfährt. „Dies wird die Attraktivität nicht nur der Nutzung der Straßenbahn, sondern auch des Zugverkehrs erhöhen. Die Nutzung der Straßenbahn, um den Hauptbahnhof zu erreichen, ist gegenüber der Pkw-Nutzung derzeit nicht konkurrenzfähig”, erläuterte Heinz Wöstmann.(m.f.G.d.BNN)


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