Logo Stadt Rheinstetten

Drehleiter sorgt für Gesprächsbedarf

| Aus dem Gemeinderat


Bislang rückt ein Fahrzeug aus Karlsruhe an

Braucht Rheinstetten eine eigene Drehleiter für die Feuerwehr? In dieser Frage sind die Mitglieder des Ausschusses für Umwelt und Technik vergangene Woche zu keinem Ergebnis gekommen. Im Rahmen der Beratung zum Feuerwehrbedarfsplan 2020, welchen Kommandant Jürgen Landhäuser erläuterte, kristallisierte sich bei der Frage nach der Anschaffung eines solchen sogenannten Hubleitungsfahrzeugs weiterer Klärungsbedarf heraus.

So eine Drehleiter, im Feuerwehrbedarfsplan wird sie im Jahr 2021 mit einer Investition von 840.000 Euro aufgeführt, kommt immer dann zum Einsatz, wenn Personen aus einer Höhe von mehr als acht Metern gerettet werden müssen. Bisher rückt für solche Einsätze ein entsprechendes Fahrzeug aus Karlsruhe an. Sollte dieses Fahrzeug in jenem Moment nicht verfügbar sein, springt automatisch ein entsprechendes Ersatzfahrzeug aus Ettlingen ein. Diese Kooperation funktioniere gut, so Oberbürgermeister Sebastian Schrempp. „Aber es ist davon auszugehen, dass wir bis 2022 durch die Entwicklung neuer Baugebiete um die 1.000 Einwohner mehr in Rheinstetten haben werden.“ Es gehe hierbei um die Nachverdichtung in die Höhe.

Hinzu komme, dass auch in Zukunft weiterhin eine „städtische Bebauung“ die Marschrichtung sei, so Schrempp. „Und damit meine ich hohe Häuser, die auch über acht Meter hoch sind.“ Zudem gebe es viele Häuser im Altbestand, die diese Höhe übersteigen. Die Alternative zur Drehleiter ist ein zweiter Rettungsweg. Einen solchen könne die Stadt aber lediglich auf ihren eigenen Grundstücken vorschreiben. „Würden wir dies tun, würden die Kosten entsprechend steigen.“ Allerdings stelle sich dann die Frage, wie bezahlbarer Wohnraum entstehen solle. Auf die Erschließungskosten könne ein zweiter Rettungsweg nicht umgelegt werden, sondern nur auf die Grundstückspreise.

Andreas Rottner (CDU), selbst bei der Freiwilligen Feuer und auch hauptberuflich bei der Feuerwehr aktiv, merkte an, dass er sich eine klare Ansage bezüglich der Anschaffung einer eigenen Drehleiter des Kreisbrandmeisters wünsche. Seiner Wahrnehmung nach sei die Hemmschwelle, im Zweifelsfall direkt eine Drehleiter zu ordern, in den vergangenen Jahren deutlich gesunken. Ingrid Fitterer (SPD) gab zu bedenken, dass eine eigene Drehleiter nicht nur eine Wertschätzung der Ehrenamtlichen sei – die stets für die Freiwillige Feuerwehr gebraucht würden. Es sei auch eine Notwendigkeit, um den Bürgern ein Gefühl der Sicherheit zu vermitteln. Otto Deck (BfR) wünschte sich eine Prüfung von Alternativen – wie etwa eine Änderung des Bebauungsplans Bach-West, um Gebäude, die eine Höhe von acht Metern übersteigen, gar nicht erst zulassen zu müssen.

Auf Nachfrage von Peter Benz (CDU) bezüglich Wartungskosten gab Kommandant Landhäuser zur Antwort: „Das ist kein Fahrzeug, das man kauft und dann in der Garage stehen lässt und es irgendwie über den nächsten TÜV bringt.“ Eine Drehleiter koste jährlich in der Wartung um die 5.000 Euro. „Die große Inspektion alle zehn Jahre kostet um die 15.000 bis 20.000 Euro.“ Oberbürgermeister Schrempp gab zu verstehen, dass seitens der Verwaltung die Anschaffung für notwendig erachtet wird. Wegen des hohen Diskussionsbedarfs wird der Feuerwehrbedarfsplan nun aber doch nicht in der nächsten Gemeinderatssitzung auf der Tagesordnung stehen, sondern erst nochmals im Ausschuss besprochen werden. (m.f.G.d.BNN)


Zurück