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Der Weg fürs neue Seniorenzentrum ist frei

| Aus dem Gemeinderat


Einstimmig hat der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) den Weg frei gemacht für das Seniorenzentrum des ASB Regionalverbandes Rheinstetten/Rastatt an der Neuen Stadtmitte. Ein Zentrum mit Pflegeheim, Tagespflege und betreutem Wohnen soll entstehen. Knackpunkt der Planung war, dass für das Heim der Bebauungsplan Stadtmitte Rheinstetten geändert werden musste. Die Grundfläche von rund 20.000 Quadratmetern ändert sich nicht, aber die Grundflächenzahl (GRZ) muss von 0,6 auf 0,8 erhöht werden. Das heißt, 80 Prozent der Gesamtfläche dürften überbaut werden. Die Architekten Nicole Kuballa und Stefan Pfeil vom Büro Pfeil Projektentwicklung, das den Planungswettbewerb gewonnen hatte und seit 1995 für den ASB Projekte entwickelt, betonten in der Sitzung, dass die höhere GRZ Vorgaben der Landesheimbauverordnung geschuldet sei.

Der Wettbewerbsentwurf hat eine Grundflächenzahl von 0,69, die Überarbeitung von 0,71, müsse aber letztlich mit 0,8 genehmigt werden. „Es geht dabei ausschließlich um größere Balkone und Terrassen für die Pflegeheimbewohner“, so Pfeil. Diese erweitern die genutzte Fläche. Da es keine größeren Grünanlagen gebe, sei es wichtig, mit den Freisitzen den Bewohnern etwas Lebensqualität zu bieten. Aus dem Ausschuss gab es auch Kritik. Martin Resch (Grüne) sprach sogar von „Erpressung“ – dass diese Notwendigkeit der höheren GRZ nicht schon bei Vorlage des Entwurfes benannt geworden sei. Aber „angesichts der Lage und Nutzung des Projekts mit ÖPNV, Einkauf und Kultur in der Nähe“, so Andreas Rottner (CDU) wie auch Hans Peter Kleß (SPD) und Manfred Rihm (ULR), sei die Änderung von allgemeinem Wohngebiet in „Sondergebiet Seniorenzentrum“ mit Blick auf die Pflegeplätze gerechtfertigt.

Das Projekt in Zahlen: Das Gebäude entsteht von der B 36 parallel zur Umgehungsstraße bis zum neuen Kreisel, umfasst 21 Wohneinheiten für betreutes Wohnen und neun Sozialwohnungen sowie 88 Pflegeplätze in sechs Gruppen. Der Lage an der Straße geschuldet, ist eine aufwändige Lärmdämmung und Begrünung von Fassade und Fenstern. Der Komplex dient auch als Lärmschutz für das Wohngebiet dahinter. Laut Bürgermeister Michael Heuser gibt es dort auf sechs Hektar Fläche 33 Grundstücke, die alle verkauft sind. 80 Prozent der Fläche befand sich in Besitz der Stadt. Eine Doppelhaushälfte sei bereits bezogen, zwei Geschosswohnungsbauten in Bau und zwei weitere folgen im Frühjahr 2021. Insgesamt sind es 350 Wohneinheiten für knapp 900 Bürger. Hinzu kommen zur Stadtmitte hin in zwei Gebäuden, durch einen Marktplatz getrennt, Einzelhandel (dm und Edeka als Ankermieter), Büros, Praxen, Brauhausgastronomie und Wohnen sowie das Bürger- und Kulturhaus mit Sitzungs- und Veranstaltungsräumen sowie Stadtbibliothek. Für das neue Seniorenheim – der ASB investiert laut Geschäftsstellenleiter Stefan Nagel rund 28 Millionen Euro – werde, so Nicole Kuballa, jetzt das Baugesuch eingereicht. Gerechnet wird mit Baubeginn im Frühsommer 2021.(m.f.G.d.BNN)


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