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Der Ortsbereiser war da - Kostümführung im Museum

| Museum


Kostümführung im Museum

Gustav Schreiber ist den meisten Museumsbesuchern als virtueller Ortsbereiser bekannt. Er ist als sprechende Säule in jedem der Themenräume des PAMINA-Museums in Neuburgweier anzutreffen und gibt den Besucherinnen und Besuchern Informationen zum jeweiligen Thema des Raumes.

Am vergangenen Sonntag war er „höchstselbst“ im Museum anwesend, wo er sich im Namen des Großherzoglichen Bezirksamtes Ettlingen ein Bild über die „allgemeinen Zustände und Verhältnisse“ in Neuburgweier machte.

Um 15.00 Uhr lud der Ortsbereiser zum Rapport:
Den Anfang macht der Feldhüter, der sich alsbald im Raum „Feld und Flur“ einfand. Er berichtete über zwei Lausbuben, die er draußen auf dem Feld „beim Äpfelbengle“ erwischt und sogleich im „Arrest“ untergebracht hatte. Auch sonst hatte er viel Interessantes zu vermelden und gab schließlich einen Überblick über die landwirtschaftlichen Geräte aus früherer Zeit.

Im Raum „Dorfplatz“ traf der Ortsbereiser zwei weitere wichtige Persönlichkeiten an. Zunächst gab die Hilfslehrerin, Fräulein Margarete Dingeldein, ihren Bericht über ihre Tätigkeit an der neu errichteten Schule ab. Sie regte an, in den Klassenräumen Lichthalter anzubringen, damit die Kinder im Winter nicht im Dunkeln sitzen müssten. Auch neue Schreibtafeln und Schulbücher seien angesichts der wachsenden Schülerzahl dringend nötig. Etwas zögerlich sagte der Ortsbereiser schließlich zu, die Anliegen beim Großherzoglichen Kreisschulamt vorzubringen.

Anschließend wurde die Hebamme, Frau Serafina Storchenbiss, befragt. Sie berichtete über die stetig wachsende Zahl an Geburten und über ihre zahlreichen weiteren Hilfsdienste bei den Kranken des Ortes. So gelangte der Amtmann zu der Einsicht, dass in Neuburgweier dringend eine Krankenschwester gebraucht würde.

Im Raum „Haus und Heim“ traf Gustav Schreiber schließlich Lina, eine resolute Bauersfrau, an. Sie erzählte über ihren Alltag, über die tägliche Arbeit im Haus und auf dem Feld und so ganz nebenbei die Erziehung der Kinder. Etwas Entlastung könnte da wohl ein Kindergarten bringen: „Die in Mörsch hän schließlich aa ä Kinnerschul.“ Der Ortsbereiser versprach, „das Anliegen wohlwollend beim Bezirksamt vorzutragen“.

Schließlich erklärte er die Amtshandlung als beendet und bedankte sich bei den zahlreichen Besucherinnen und Besuchern, die übrigens anregten, solche Veranstaltungen doch öfters durchzuführen.

Der Heimatverein dankt vor allem den Schauspielerinnen und Schauspielern: Marianne Dillinger-Pinter, Margot Deck, Marianne Deck, Pius Schwarz und Lothar Deck. Sie haben uns in anschaulicher, humorvoller Weise ein Stück Weierer Geschichte lebendig gemacht.


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