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Der Bedarf an schnellen Anschlüssen in der Region wächst

| Breitband


Breitbandkabel

Im Corona-Jahr wird beinahe jede Konferenz digital abgehalten. Wenn dann zeitgleich im selben Haushalt über das Internet ein Film angeschaut wird, dann kommen die Internet-Verbindungen im ländlichen Raum schnell an ihre Grenzen. Dem will der Landkreis Karlsruhe durch den Glasfaserausbau mit seiner Gesellschaft Breitbandkabel Landkreis Karlsruhe (BKL) entgegenwirken, die im Jahr 2014 gemeinsam mit den Stadtwerken und Kommunen gegründet wurde. Rheinstetten profitierte als eine der ersten Kommunen vom regionalen Schulterschluss: 2016 wurde der Stadtteil Neuburgweier an das Backbone der BKL angebunden.

 

Welche Wirkung hat die Corona-Pandemie?

Innerhalb einer Woche nach dem ersten Lockdown im Frühling erreichte das Netz der BLK die doppelte Auslastung, teilt Ragnar Watteroth, Geschäftsführer der BLK und Finanzdezernent des Landkreises Karlsruhe, mit. „Ursprünglich haben wir damit geplant, dass sich die Auslastung nur alle drei Jahre verdoppelt“, so Watteroth.

 

Wie weit ist man mit dem Ausbau im Landkreis bereits gekommen?

Von der Klinik bis zum Großgewerbe, vom Landwirt bis zum Einfamilienhaus: Das ursprüngliche Ziel von 4.000 Kunden habe man in diesem Jahr erreicht, sagt BLK-Geschäftsführer Watteroth. Über 5.000 Anschlüsse wurden unter die Erde gebracht, wenn auch noch nicht alle in Nutzung sind.

 

Wie steht es um die Aufgreifschwelle?

Die Aufgreifschwelle gibt die Leistung vor, ab welcher der Bund mit einer Förderung in den Ausbau der Infrastruktur einsteigen darf. Diese steigt 2021 auf eine Internet-Leistung von 100 Megabit pro Sekunde an. Sprich: Überall, wo die Infrastruktur weniger bietet, darf die BLK handeln. Zunächst gelte das nur für Schulen, Rathäuser, Gewerbegebiete und ähnliches, so Ragnar Watteroth. Für Wohnhäuser fällt die Schwelle erst ab dem Jahr 2023.

 

Welche Probleme stehen der BLK noch im Weg?

Das neue Telekommunikationsgesetz schreibt weiterhin einen Wettbewerb der Infrastruktur vor. Dadurch entstünden Doppelverlegungen von Netzen, kritisiert Watteroth. Vielmehr wünsche man sich einen Wettbewerb auf dem Netz. „Das ist vergleichbar mit der Strom- oder Gasversorgung“, sagt er. Das Netz wird einmalig verlegt und kann über eine Gebühr auch von anderen Anbietern bespielt werden. Der Kunde sucht letztlich das beste Angebot aus.

 

Warum brauchen Kommunen den Breitbandausbau?

Rheinstetten ist eine moderne Stadt, die ihren Einwohnern und Besuchern eine gute Infrastruktur bietet.  Heutzutage gehört hier ein schneller Internetzugang genauso selbstverständlich dazu wie Gas, Wasser und Strom, sagt Oberbürgermeister Sebastian Schrempp. Ein guter Internet-Anschluss sei für viele weiterhin entscheidend für die Wahl des Wohnortes. „Deshalb hat der Gemeinderat damals der Beteiligung am Zusammenschluss der Kommunen und dem Landkreis zugestimmt. Erst dadurch wurde der Breitbandausbau in dem - bis dahin schlecht versorgten Neuburgweier - möglich.“

 

Und wie geht es in Rheinstetten weiter?

In Forchheim und Mörsch hat die Telekom durch den Ausbau mit der Vectoring-Technologie die Geschwindigkeiten in den vergangenen zwei Jahren flächendeckend erhöht. Trotzdem gibt es einzelne Bereiche, bei denen nicht ausreichend Geschwindigkeit ankommt. Das liegt an der Entfernung zum versorgenden Multifunktionsgehäuse. Je länger die Kupfertrasse, desto weniger Bandbreite kommt an. Die Stadtverwaltung steht hier im Austausch mit der Telekom, um zu prüfen, ob weiter aufgerüstet werden kann. Bis dahin bleibt den Bürgerinnen und Bürgern aber noch die Möglichkeit, einen eigenen Kabelanschluss verlegen zu lassen. Von 1.340 ausgebauten Adressen in Mörsch betrifft dies ca. 29 Adressen bei denen "nur" Bandbreiten bis 50 MB zur Verfügung stehen.

„Der Anspruch der Stadt Rheinstetten ist es, dass die örtlichen Telekommunikationsversorger wie z.B. die Deutsche Telekom an sämtlichen Haushalten in Rheinstetten zukunftsfähige Bandbreiten zur Verfügung stellt. Daher habe die Telekom zu einem weiteren Abstimmungsgespräch nach Rheinstetten eingeladen, um die Anbindung noch schlecht versorgter innerörtlicher Gebäude zu beschleunigen.“, so Oberbürgermeister Sebastian Schrempp mit Blick auf den notwendigen weiteren Ausbau.(m.f.G.d.BNN)


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