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Baustart für Erneuerung der Kläranlage Rheinstetten


Investition in Betriebsstabilität und Umweltschutz

Fundament der Kläranlage

Die Stadt Rheinstetten hat am 28.04.2025 mit dem offiziellen Baustart den ersten Bauabschnitt zur umfassenden Erneuerung ihrer mechanisch-biologischen Kläranlage begonnen. Die Anlage reinigt das Abwasser der Stadtteile Mörsch und Neuburgweier seit Betriebsaufnahme im Jahr 1989. Um die Betriebsstabilität langfristig zu sichern und künftige gesetzliche Anforderungen – insbesondere strengere Phosphor-Grenzwerte – einhalten zu können, werden in den kommenden zwei Jahren umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen umgesetzt.

Drei zentrale Projekte stehen im Fokus: die Integration einer vierten Reinigungsstufe, die vollständige Erneuerung des Belüftungssystems sowie der Neubau einer leistungsstärkeren Trafostation. Diese Maßnahmen wurden gemeinsam geplant, da sie sowohl baulich als auch technisch eng miteinander verknüpft sind.

Belüftungssystem wird umfassend modernisiert

Das bestehende Belüftungssystem ist technisch überholt und bietet keine ausreichenden Reserven für den Fall von Störungen. Besonders an Wochenenden kam es in der Vergangenheit bei Lastspitzen zu unzureichender Sauerstoffversorgung in den Belebungsbecken. Durch den Einsatz neuer Belüfterelemente, Rührwerke und Gebläse wird die Sauerstoffeinbringung künftig deutlich effizienter und zuverlässiger gestaltet.

Zwei Rührwerke je Belebungsbecken – statt bisher einem – sorgen für bessere Durchmischung und zusätzliche Ausfallsicherheit. Die Anzahl der Belüfter wird erhöht, um die Eintragsleistung zu steigern. Fünf neue Gebläse – zwei pro Becken und ein Reservegerät – gewährleisten, dass die Luftmenge flexibel an wechselnde Betriebszustände angepasst werden kann. Untergebracht werden diese in einem schallisolierten 40-Fuß-Container auf dem Grünstreifen neben dem Wertstoffhof. Die Steuerung erfolgt über ein neu entstehendes Betriebsgebäude im Rahmen der vierten Reinigungsstufe.

Trafostation: Mehr Leistung für Gegenwart und Zukunft

Die neue Trafostation wird mit einer Leistung von 400  kVA errichtet – eine deutliche Steigerung gegenüber der ursprünglich geplanten 250  kVA. Sie deckt nicht nur den gestiegenen Bedarf durch neue Gebläse und Reinigungsstufe, sondern bietet auch Reserven für zukünftige Erweiterungen, z. B. eine Umstellung auf anaerobe Schlammstabilisierung oder den Ausbau des Wertstoffhofs.

Das neue Trafogebäude in Betonfertigteilbauweise (11 m × 3 m) beherbergt neben dem Transformator auch Mittel- und Niederspannungsschaltanlagen.

Darüber hinaus werden alle infrastrukturellen Voraussetzungen für eine spätere Nachrüstung mit Notstromversorgung sowie einer Eigenstromerzeugung über Photovoltaik oder Blockheizkraftwerk geschaffen.

Zukunftssichere Infrastruktur für Rheinstetten

Mit dem offiziellen Baustart der umfassenden Modernisierungsmaßnahme setzt die Stadt Rheinstetten ein deutliches Zeichen für eine nachhaltige und leistungsfähige Abwasserentsorgung. Ziel ist es, die Infrastruktur an aktuelle und künftige Anforderungen anzupassen und langfristig zu sichern.

Der erste Bauabschnitt umfasst ein Auftragsvolumen von etwa 1,8 Millionen Euro. Die Gesamtmaßnahme soll innerhalb der kommenden zwei Jahre abgeschlossen werden. Für das Gesamtprojekt werden vom förderfähigen Betrag 20 % bezuschusst.

Die Maßnahme leistet nicht nur einen wichtigen Beitrag zur Einhaltung verschärfter Umweltstandards, sondern trägt durch den Einsatz moderner Technologien auch zur Reduzierung von Energieverbrauch und Betriebskosten bei. Rheinstetten investiert damit gezielt in eine klimafreundliche und wirtschaftliche Infrastruktur – zum Vorteil der Umwelt und der Bürgerinnen und Bürger.


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