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Baubeginn der neuen Fernwärmeleitung nach Rheinstetten

| Fernwärme


Baubeginn der neuen Fernwärmeleitung nach Rheinstetten

Gruppe von Menschen mit Schaufeln in der Hand

Mit einem offiziellen Spatenstich begannen die Bauarbeiten für die Rohrleitungen an der über vier Kilometer langen Trasse, durch die Rheinstetten mit Fernwärme versorgt werden soll. Dadurch können Haushalte, Betriebe und öffentliche Gebäude in Zukunft bequem und klimafreundlich mit Fernwärme heizen. Die Stadtwerke Karlsruhe bauen gemeinsam mit der Netzeigentumsgesellschaft Rheinstetten (NEG) die neue Leitung.

In die 4,24 Kilometer lange Trasse, mit der die Fernwärme das erste Mal die Gemarkungsgrenzen von Karlsruhe überwindet, werden nach heutigen Planwerten über vier Millionen Euro investiert. Sie hat eine Anschlussleistung von rund 11 Megawatt. Damit ist sie so ausgelegt, dass sie rund 1.200 Wohnungen mit Wärme versorgen kann. Die Leitung zweigt von der neuen Erschließungstrasse der Rheinstrandsiedlung in Daxlanden ab und verläuft dann durch Forchheim bis zur „Neuen Stadtmitte". Wenn alles nach Plan läuft, können die Rheinstettener ab dem Jahr 2021 mit Fernwärme heizen. Fernwärme wurde als Basisenergie für die „Neue Stadtmitte“ festgelegt, einen Anschluss- und Benutzungszwang wird es aber nicht geben.

Eigentümerin des Fernwärmenetzes in Rheinstetten soll die NEG werden. Die mehrheitlich kommunale Tochtergesellschaft von Stadt Rheinstetten, Netze BW und Stadtwerke Karlsruhe ist bereits seit 2013 Eigentümerin des Strom- und Gasnetzes. Diese Versorgungsnetze sind seither an die Netzbetreiber Netze BW (Strom) und Stadtwerke Karlsruhe Netzservice (Gas) verpachtet.

„Nicht nur die Leitungen für Strom und Erdgas, sondern nun auch die für Fernwärme, sind in Rheinstetten durch die Beteiligung der Stadt mit in Bürgerhand. Das freut mich und der Baubeginn ist ein Meilenstein für die umweltschonende und wirtschaftliche Versorgung unserer „Neuen Stadtmitte“, hob Oberbürgermeister Sebastian Schrempp hervor. Erste Bürgermeisterin Gabriele Luczak-Schwarz betonte: „Wir engagieren uns durch den Fernwärmeausbau gemeinsam für den Klimaschutz in der Region.“ Und Michael Homann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stadtwerke Karlsruhe, freute sich, dass nicht nur geredet, sondern gehandelt wird: „Jeder, der sich anschließt, kann sicher sein, dass er einen nennenswerten Beitrag zum Umweltschutz leistet.“

Klimafreundliche Wärme aus Abwärme

Die Karlsruher Fernwärme kommt in Form von heißem Wasser über Rohrleitungen ins Haus. Sie stammt heute zu über 90 Prozent aus industrieller Prozessabwärme und aus Abwärme bei der Stromerzeugung in so genannter Kraft-Wärme-Kopplung. Hauptlieferanten sind die Mineralölraffinerie Oberrhein (MiRO) und das Rheinhafen Dampfkraftwerk der Energie Baden-Württemberg AG. Sowohl die Raffinerie als auch das Kraftwerk nutzen dabei Abwärme, die sonst verloren ginge, konsequent für die Fernwärmeversorgung. Das spart Ressourcen und schont Umwelt und Klima. Nur wenn die Liefermengen aus den oben genannten Anlagen nicht ausreichen, erzeugen die Stadtwerke selbst mit einem Heizkraftwerk und zwei Heizwerken Wärme. Insgesamt ist die Fernwärmeversorgung sehr sicher, da die Stadtwerke über viele verschiedene Wärmequellen verfügen und bei Ausfall eines Erzeugers ausreichend Reservekapazitäten vorhanden sind.

Niedriger Primärenergiefaktor und geringer CO2-Ausstoß

Da sie zu über 90 Prozent aus Abwärme stammt, ist die Karlsruher Fernwärme eine klimaschonende und emissionsarme Heizenergie, die mit einem Primärenergiewert von nur 0,26 leicht alle Anforderungen der Energie-Einsparverordnung und der Wärmegesetze des Bundes und des Landes Baden-Württemberg erfüllt. So können Bauherren kostensparend planen und zum Beispiel auf eine thermische Solaranlage oder auf besonders aufwändige zusätzliche Wärmedämmmaßnahmen verzichten. Die Karlsruher Fernwärme punktet aber nicht nur beim Primärenergiefaktor. Auch beim spezifischen Feinstaub-, Kohlendioxid- und Stickoxidausstoß spielt sie in der ersten Liga. So schneidet sie zum Beispiel im Vergleich zu Heizöl beim CO2-Ausstoß 5-mal, beim Ausstoß von Stickoxiden 10-mal und beim Feinstaub 8-mal besser ab. Das verbessert die Luftqualität vor Ort deutlich.

Weitere Vorteile für Fernwärme-Kunden sind:

  • die überschaubaren Investitionskosten für den Hausanschluss und die Wärme-Übergabestation,
  • niedrige Betriebskosten und eine gewisse Preisstabilität,
  • die mit über 30 Jahren veranschlagte lange Lebensdauer der Anlage,
  • der geringe Platzbedarf - es sind weder Tank, Kessel noch Schornstein notwendig.

Insgesamt ist der Karlsruher Fernwärme-Ausbau ein wichtiger Beitrag zur Energiewende und eines der größten Klimaschutz-Projekte in Baden-Württemberg. Allein durch die Nutzung der MiRO-Abwärme reduziert sich der CO2-Ausstoß jedes Jahr um rund 100.000 Tonnen.

Weitere Informationen im Internet unter www.fernwaerme-rheinstetten.de


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