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Aus dem Gemeinderat

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Jugend- und Sozialarbeit legt Bericht für 2019 vor

Sitzung des Gemeinderates

Angebote stark nachgefragt / Schulsozialarbeit ausgebaut

Die Angebote im Jugendzentrum Rheinstetten sind nach wie vor gut nachgefragt. Den Tätigkeitsbericht der Jugend- und Sozialarbeit 2019 in Rheinstetten legte die verantwortliche Teamleiterin Heike Striby in der jüngsten Sitzung des Rheinstettener Gemeinderats vor. So habe man im Offenen Jugendbereich 5.041 Besucher gezählt, der Girls-Club habe bis September 80 Besucherinnen bei 16 Terminen gehabt. Im Vergleich zu anderen Jugendhäusern in der Region seien dies gute Zahlen, dennoch gingen die Besucher zurück. Zurück gegangen ist im Jugendhaus auch das Interesse an der „Lunchbox“ mit knapp 600 Gästen. Fraglich sei, ob dieses Angebot zwischen 12 und 14 Uhr noch weitergeführt werden müsse. Beim „Kindertag Adventure-Time“ seien die Zahlen infolge der Ganztagsschule stark rückläufig.

Hier habe man darauf reagiert mit der Änderung des Termins, offenen Werk-und Bastel-Angeboten, Integration des Girls-Clubs und Öffnung der Altersgrenze nach oben. Die Ausleihe des Kroko-Mobils wird aktuell überarbeitet. 2019 war es siebenmal auf Spielplätzen im Einsatz, 326 Kinder nutzten die Spielangebote, die auch bei der Stadtranderholung eingesetzt wurden. Stark nachgefragt war die Stadtranderholung im Sommer, 427 Kinder waren während der sechs Schulferienwochen angemeldet. Die ersten beiden Wochen waren mit jeweils 100 Kindern ausgebucht. Durchweg hat die Jugendsozialarbeit in Rheinstetten dabei mit einem eigenen Programm gearbeitet. Zur Betreuung der Kinder waren 54 Ehrenamtliche und alle hauptamtlichen Mitarbeiter der Rheinstettener Sozialarbeit im Einsatz. Auch beim allgemeinen Ferienprogramm hat die Teilnehmerzahl zugenommen. Insgesamt waren laut der Statistik der Jugendsozialarbeit 1.144 Kinder. Bei den Präventionsangeboten haben die Sozialarbeiter einiges getan: So habe es eine Diskussion mit der Polizei in Sachen „Jugendschutz an Fasching“ gegeben, eine Theateraufführung für Grundschüler zum Thema „Demokratie“, „Kicken gegen Rassismus“ und einen Vortrag über „Straffälligkeit im Jugendalter“.

Ausgebaut worden ist die Schulsozialarbeit. Sie gebe es jetzt seit Juni 2018 an allen Grund- und weiterführenden Schulen in Rheinstetten. Der Gemeinderat habe insgesamt 2,5 Stellen genehmigt. Die wesentliche Aufgabe dabei sei die Beratung von Schülern, Eltern und Lehrkräften bei Einzelfallhilfen. Außerdem arbeite man bei der Schulentwicklung mit und stoße das ein oder andere Projekt an. Die Schulsozialarbeit kümmerte sich bei den Einzelfallhilfen an der Schwarzwaldschule um 41 Fälle, in der Pestalozzischule (28), in der Rheinwaldschule (18), in der Realschule (147) und am Gymnasium (38 Fälle). Beratungsgründe waren Konflikte mit Mitschülern oder Lehrkräften, familiäre Problem (auch häusliche Gewalt), Verhaltensauffälligkeiten, „Schulschwänzen“ und selbstverletzendes Verhalten.

Alkoholbelastete Familien sind für die Sozialarbeit eine wachsende Herausforderung. Laut Statistik der Suchtberatungsstellen seien mittlerweile zwei, drei Kinder pro Klasse, so Striby, dadurch psychischen Belastungen ausgesetzt. Über das ganze Schuljahr verteilt gebe es allerdings eine Handvoll Fälle, bei denen geprüft werden muss, ob eine Kindswohlgefährdung vorliege, verhaltensauffällige Kinder gebe es schon in der ersten Grundschulkasse. Ebenfalls festzustellen sei, dass das Sprach- und Textverständnis abnehme.

Rat will transparentes Verfahren mit klaren Kriterien

Rheinstetten hat noch fünf Grundstücke in „Neuer Mitte“ zu vergeben / Bodenrichtwert: 600 Euro pro Quadratmeter

Es ging „nur“ um den Verkauf von fünf der Stadt Rheinstetten gehörenden Einzelgrundstücken in der Neuen Stadtmitte. Doch Interesse daran haben laut der Warteliste des städtischen Bauamts insgesamt 241 Familien angemeldet. Klar, dass die Gemeinderäte sich in der jüngsten Sitzung des Verwaltungs- und Finanzausschusses alle Mühe gaben, die Veräußerung der begehrten Flächen nach einem transparenten und nachvollziehbaren Verfahren auf den Weg zu bringen. Die vier Reihenhausgrundstücke und ein Grundstück für eine Doppelhaushälfte sollen für einen Preis von 600 Euro pro Quadratmeter inklusive Erschließung an den Mann oder die Frau gebracht werden. Einig war man sich im Gremium, dass dies keine Preise sind, die sich „Otto Normalverbraucher“ leisten kann. Deshalb schloss sich die Mehrheit des Gremiums der Auffassung von SPD-Sprecher Gerhard Bauer an, in anderen Baugebieten wie Bach-West oder Baumgarten beim Verkauf von stadteigenen Grundstücken noch stärker auf die Sozialbelange zu schauen. Vonseiten der Verwaltung, für die Marianne Deck vom Rheinstettener Bau- und Liegenschaftsamt sprach, war zu hören, dass in der Neuen Stadtmitte sogar kürzlich von Privat zu Privat ein Grundstück für mehr als 700 Euro pro Quadratmeter verkauft worden sei.

Die Stadt habe im gleichen Baugebiet bereits in der Vergangenheit zwölf Reihenhausgrundstücke zum Preis von 410 Euro pro Quadratmeter (entspricht 590 €/m² inkl. Erschließungskosten) verkauft. Der Preis sei entsprechend eines Wertgutachtens für die Stadtmitte festgelegt worden. Dazu seien nochmals 180 Euro Erschließungsgebühren pro Quadratmeter dazu gekommen. Die Fläche der Privatstraße wird zu einem Betrag von 60 €/m² verkauft. Die Angebote für den Verkauf der Grundstücke werden Anfang April in den amtlichen Bekanntmachungen veröffentlicht. Die Vergabe erfolgt nach den seit 1997 vom Gemeinderat festgelegten Vergabekriterien (geändert 2008). Gemeinderäte wie Heinz Wöstmann (CDU) sprachen sich dafür aus, in die Vergabekriterien die geänderten Kriterien für Pflegestufen einzufügen.

Die Zuteilung, so Marianne Deck, erfolgt nach einem Punktesystem. In diesem System spielt beispielsweise auch die Zahl der Kinder einer Familie eine Rolle und auch der Status „alleinerziehend“. Ein weiteres wichtiges Kriterium ist, welchen Bezug der jeweilige Bewerber oder die Bewerberin zur Stadt Rheinstetten hat. So kann es von Vorteil sein, wenn man schon einige Zeit seinen Wohnsitz in der Großen Kreisstadt hat oder hatte.

Um das ganze Vergabeverfahren möglichst transparent zu machen, beschlossen die Gemeinderäte auf Vorschlag von Oberbürgermeister Schrempp, einen Vergabeausschuss einzurichten. Tenor des Oberbürgermeisters: Die Zeiten seien längst vorbei, in denen ein Bürgermeister das – wie vor 40 Jahren - allein bestimmt habe. Von den einzelnen Fraktionen wird jeweils ein Vertreter bei der Bewerbung der Vergabekriterien mit dabei sein.

Marianne Deck verwies darauf, dass die lange Warteliste mit 241 Interessenten nicht unbedingt eine Aussagekraft habe. Vielfach stelle sich heraus, dass die Menschen schon anderweitig ein passendes Grundstück gefunden hätten oder dass sich ihre Lebenssituation geändert habe – teilweise stehen schon seit 2011 Bewerber auf der Liste. (m.f.G.d.BNN)


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