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Erklärung des Oberbürgermeisters Sebastian Schrempp zur aktuellen Lage (Stand 23.11.2021, 09 Uhr)

| Corona-Erklärungen-OB


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

Passbild Oberbürgermeister Sebastian Schrempp

in meinen im Sommer an Sie gerichteten Worten hatte ich an dieser Stelle die Hoffnung zum Ausdruck gebracht, die letzte Veröffentlichung anlässlich der Corona-Pandemie an Sie gerichtet zu haben. Gut waren die Aussichten nach den flächendeckenden Impffortschritten, trotz des holprigen Starts der Impfkampagne. Gut waren die Aussichten für unsere Vereine, Kirchen und Familien. Begegnungen und kleinere Feste haben unser Zusammenleben wieder bereichert.

Doch leider befinden wir uns nach einem vermeintlich sorglosen Sommer inmitten der 4. Welle der Corona-Pandemie, die sich in den letzten Wochen angekündigt und viele Länder in Europa erfasst hat. Unser Landkreis Karlsruhe liegt mit einer 7-Tage-Inzidenz von 450 und einer Hospitalisierungszahl von 5,8 (beides Stand 23.11., 8 Uhr) über dem Bundesdurchschnitt. Bei der Belegung der Intensivbetten haben wir mit 490 belegten Betten in Baden-Württemberg den obersten Wert zur Erreichung der Alarmstufe bereits deutlich überschritten. Wir stehen in Baden-Württemberg vor einem Kollaps der intensivmedizinischen Versorgung. Die Belastung für das in diesen Stationen tätige pflegerische und ärztliche Personal ist enorm.

Für uns alle – egal ob geimpft oder ungeimpft – muss nun eine zentrale Maßnahme im Vordergrund stehen: die Überprüfung unseres Verhaltens und die Reduzierung von Kontakten. Wir alle haben nunmehr gemeinsam, dass wir unseren Alltag entgegen der gehegten Hoffnung sowohl bei der Arbeit wie auch im privaten Bereich wieder umstellen müssen und so werden wir alle in den nächsten Wochen wieder im besonderen Maß bei der Maßnahmenumsetzung zur Pandemiebewältigung gefordert sein.

Der Bund und die Länder haben vergangene Woche über zusätzliche Schutzvorkehrungen der Bevölkerung beraten und ein neues Infektionsschutzgesetz auf den Weg gebracht, welches vor allem die Arbeitgeber zur Umsetzung einer 3G-Regelung am Arbeitsplatz in die Pflicht nimmt. Während ich diese Zeilen schreibe, tagt das Landeskabinett, um eine neue Corona Verordnung des Landes auf den Weg zu bringen, die weitergehende Regelungen für unseren Alltag mit sich bringen wird. Regelungen für unsere Gastronomie, für unseren Handel, für unsere Vereine, für die Durchführung von Veranstaltungen und für unsere privaten Zusammenkünfte. Viele Veranstaltungen sind bis in den Januar hinein schon abgesagt worden.

Deshalb bitte ich Sie alle eindringlich: Reduzieren wir gemeinsam unsere sozialen Kontakte auf das Notwendige! Beachten wir bei notwendigen und verantwortbaren Zusammenkünften und Veranstaltungen die geltenden Regelungen, Abstandsgebote und Hygienekonzepte.

Geben wir Acht auf die Älteren und Schwächeren in unserer Gesellschaft, insbesondere beim Umgang in der Familie und in der Nachbarschaft. Denken wir bei unserem Verhalten auch an die Kinder und Jugendlichen und helfen wir gemeinsam durch ein verantwortungsvolles Verhalten mit, die Schulen und Kindergärten offenzuhalten.  

Eine Impfung ist der zentrale Baustein der Pandemiebekämpfung. Auch wenn wir wissen, dass Geimpfte sich infizieren können, das Virus weitertragen und bei Vorerkrankungen auch schwerer erkranken können, ist die Wahrscheinlichkeit dafür nach aktueller Datenlage um ein Vielfaches geringer als bei Menschen ohne Impfschutz. Gleichzeitig heißt es aber auch für die Geimpften unter uns: Wir bleiben achtsam und vernünftig.

Das Impftempo zu erhöhen und zusätzliche wohnortnahe Impfangebote anzubieten, das ist ein gewaltiger Kraftakt für unsere Ärzteschaft. Ich bin unseren Ärztinnen und Ärzten, auch im Namen unseres Gemeinderates, dankbar für ihren großen und andauernden Einsatz. Auch wenn gerade ältere Menschen und diejenigen, die frühzeitig geimpft wurden, nun zeitnah eine Booster-Impfung benötigen: Ich bitte Sie auch im Interesse unserer Ärzteschaft um Geduld bei der Terminvergabe für eine Impfung. Unsere Mediziner  geben ihr Bestes und bieten zusätzlich zum Arbeitsalltag in der Grippesaison auch weitere Impftermine außerhalb der gewohnten Arbeitszeiten an.

Zur Unterstützung unserer Ärzteschaft hat der Verwaltungsstab der Stadt Rheinstetten die Vorbereitungen abgeschlossen, um ab nächster Woche zusammen mit den mobilen Impfteams des Landes Baden-Württemberg wieder Impftermine anzubieten. Es ist vorgesehen, dieses offene Impfangebot jeden Dienstag und Donnerstag an der Keltenhalle für die Bevölkerung zugänglich zu machen. Derzeit warten wir noch auf die Bestätigung des Landes, ab wann genau die mobilen Impfteams nach Rheinstetten kommen können. Wir werden im Amtsblatt, auf unserer Internetseite und über die sozialen Medien über den Start berichten.

Als Gesellschaft ist es gerade in dieser kritischen Phase der Pandemie unsere gemeinsame Verantwortung, dass jeder und jede seinen ehrlichen Beitrag zur Bewältigung der Krise beiträgt. Nutzen wir daher die Impfangebote und ermutigen wir diejenigen, die bisher noch mit der Impfung abgewartet haben. Helfen wir uns gegenseitig, geben wir aufeinander Acht, bleiben wir vorsichtig und reduzieren wir unsere Kontakte.

Ich bin zuversichtlich, dass wir zusammen auch diese Situation meistern werden. Schließlich wiederholt sich momentan vieles und es überfällt uns nicht völlig aus dem Nichts, wie es im letzten Frühjahr der Fall war. Wir kennen uns aus, wir haben das schon gemacht. Die enttäuschte Hoffnung auf einen besseren Winter muss nun der geübten Praxis weichen.

Was wir jetzt brauchen, ist wieder mehr Verantwortungsübernahme jedes Einzelnen für unsere Gesellschaft. Wir brauchen keine Parteipolitik und schon gar kein Kompetenzgerangel zwischen Bund, Ländern und Kommunen. Eigenverantwortlich vermeiden wir gemeinsam eine Weitergabe der Infektion an unser Umfeld durch Impfung, Testung und umsichtiges, ehrliches Handeln.

Aus Erfahrung heraus bin ich mir sicher: Sie / Wir schaffen das!

Bleiben Sie gesund.

Herzlichst

Ihr

 

Sebastian Schrempp


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