Aufgrund seiner begünstigten Lage am Oberrhein kann Forchheim auf eine lange Geschichte zurück blicken. Verschiedene Indizien weisen auf eine Siedlungsgründung in fränkischer Zeit, im 6. - 7. Jahrhundert n. Chr., hin. Die erste urkundliche Erwähnung findet sich in der Schenkungsurkunde Kaiser Heinrich IV. an den Speyerer Bischof im Jahr 1086 n. Chr. Zu dieser Zeit war Forchheim Sitz der Gaugrafen des Ufgaus. 1106 verlegt Gaugraf Reginbodo II. seinen Sitz nach Malsch, letztmals erwähnt wird die Grafschaft Forchheim 1115. Kurzzeitig gehörte Forchheim zum Besitz der Herren von Schüpf, bevor es im 13. Jahrhundert an die Markgrafschaft Baden gelangte. Bei der Teilung der Markgrafschaft im 16. Jahrhundert fiel Forchheim an die Linie Baden-Baden.
Forchheim entwickelte sich als Straßendorf entlang des Hochgestades. Die Bevölkerung lebte im Früh- und Hochmittelalter als Hörige im gesellschaftlichen Gefüge eines Hofguts. Es sind fünf Hofgüter aus Forchheim bekannt, das größte davon war das Badener Stiftsgut. Im Hochmittelalter verbesserten sich die Besitzrechte der Bauern, aber die Abgaben an die Grundherren stellten große Belastungen dar. Es entwickelte sich eine Dorfherrschaft, an deren Spitze der Schultheiß stand.
Der Rhein prägte zu allen Zeiten das Leben auch in Forchheim. Im 15. Jahrhundert floss der Hauptstrom des Rheins am Hochgestade entlang und das führte zu einer Unterspülung. Das Hochgestade brach ein und Forchheim wurde zum großen Teil zerstört. Daraufhin wurde die Pfarrei von Forchheim nach Daxlanden verlegt, später gehörte Forchheim zur Pfarrei Mörsch. Erst 1907 wurde Forchheim wieder eine selbständige Pfarrei.
Im 17. und 18. Jahrhundert hatte die Bevölkerung immer wieder unter kriegerischen Ereignissen zu leiden. Die Verwüstungen des 30-jährigen Krieges und die Pestausbrüche verringerten die Bevölkerungszahl Forchheims auf ein Viertel. Auch der Pfälzische und der Spanische Erbfolgekrieg um 1700 zog Forchheim in Mitleidenschaft. Der Bau der Ettlinger Linien als Verteidigungsanlage fällt in diesen Zeitraum.
Im 18. und besonders dem 19. Jahrhundert kam es allgemein zu einem starken Bevölkerungswachstum. In Forchheim lebten 1812 450 und 1885 bereits 1.406 Personen. Im Zusammenhang mit der Realteilung führte dies zu einem Wachstum der Orte und einer Verarmung der Bevölkerung. 24 Forchheimer Familien wanderten daher im 18. Jahrhundert nach Südosteuropa aus und über 250 Personen suchten im 19. Jahrhundert ihr Glück in Nordamerika.
Mit der Industrialisierung in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts änderte sich das Leben auch in Forchheim. Der Ort wandelte sich vom Bauerndorf hin zu einer Arbeiterwohngemeinde. Vornehmlich die Männer fanden ihr Auskommen in den Karlsruher Fabriken, insbesondere in den Brauerein in Grünwinkel. Die Familien betrieben nebenher noch eine kleine Landwirtschaft zur Deckung des Eigenbedarfs. Der Bau der Lokalbahn 1890 begünstigte diese Entwicklung, die Arbeitsstelle war nun schneller zu erreichen
Die steigenden Bevölkerungszahlen zwangen die Gemeinde, immer neue und größere Schulgebäude zu errichten, insgesamt sind sieben Schulgebäude nachgewiesen. 1909 wurde von der Pfarrgemeinde die erste Kleinkinderschule eingerichtet, die Betreuung übernahmen die Gengenbacher Schwestern.
1817 bis 1914 befand sich ein Übungsplatz der Artillerie auf Forchheimer Gemarkung. In dessen Nähe wurde 1903 der Bahnhof Forchheim in Betrieb genommen. Seit 1917 etablierten sich auf dem Gelände des ehemaligen Übungsplatzes mehrere landwirtschaftliche Versuchsanstalten, so das Staatliche Lehr- und Versuchsgut und die Reichsanstalt für Tabakforschung. In der Nähe des Bahnhofs entwickelte sich ein Industriegebiet. 1936 übernahm die Firma Epple die Sandgrube in der Nähe des Bahnhofs als Kieswerk Forchheim, es entstand der Epplesee.
Politisch teilte sich Forchheim in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts in zwei Lager: zum einen in die Anhänger der Zentrumspartei, zum anderen in die Unterstützer der SPD bzw. der KPD. Die Herrschaft der Nationalsozialisten ab 1933 prägte auch den Alltag der Forchheimer. Als Bürgermeister wurden Mitglieder der NSDAP eingesetzt, zuletzt Ernst Helfer, zugleich Ortsgruppenleiter der NSDAP. 1933 bzw. 1935 erfolgte das Verbot der Arbeitervereine und der katholischen Organisationen, die bis dahin maßgeblich den Ort geprägt hatten. Unter dem Weltkrieg litt auch die Bevölkerung schwer, 196 Gefallene und Vermisste waren zu beklagen.
Nach dem Ende des Krieges gehörte Forchheim zunächst der französischen und dann der amerikanischen Besatzungszone an. Die Einsetzung unbelasteter Bürgermeister und die ersten Gemeinderatswahlen 1946 markierten den demokratischen Neubeginn.
Nach dem Krieg fanden rund 800 Vertriebene in Forchheim eine neue Heimat. Ein Teil von ihnen wurde in Behelfsheimen am Silberstreifen untergebracht, daraus entwickelte sich das heutige Wohngebiet.
Ab den 1950er Jahren erlebte Forchheim einen großen Aufschwung. Der Ort dehnte sich aus und viele Maßnahmen verbesserten die Infrastruktur, so der Bau der zentralen Wasserversorgung in den 1950er Jahren. 1954 wurde der Flugplatz Karlsruhe-Forchheim eingeweiht. Neue Baugebiete wurden erschlossen, die Ufgauhalle und das Hallenbad erbaut. 1972 wurde die evangelische Kirchengemeinde mit dem Gemeindezentrum eingerichtet. Die Bürgermeister Johann Rupprecht und Ernst Heil hatten maßgeblichen Anteil an dieser Entwicklung.
Der Bau des Bildungszentrums gemeinsam mit Mörsch und Neuburgweier ab 1969 bildete den Beginn einer engen Zusammenarbeit der drei Gemeinden, die schließlich nach langwierigen Verhandlungen und unter großem politischen Druck zu einem Zusammenschluss der drei Gemeinden zum 01.01.1975 führte.
Dauerausstellung im PAMINA-Museum Neuburgweier
Heinrich Ell: Geschichte von Forchheim, 1975
Stadt Rheinstetten (Hrsg.): 25 Jahre Rheinstetten, 2000